Fotos zeigen russische Soldaten etwa mit Glock-Pistolen (Symbolbild)

Russische Armee setzt gegen Ukraine auch Austro-Waffen ein

Donnerstag, 23. Mai 2024 | 15:50 Uhr

Von: apa

Russlands Armee setzt tausende Waffen aus Österreich im Krieg gegen die Ukraine ein, berichtet der ORF unter Berufung aufs russische Exilmedium “The Insider”. Die Hersteller Steyr Arms und Glock wissen demnach nicht, wie die Waffen nach Russland gekommen sind. Eingesetzt werden sie auch an der Front. Als neutrales Land darf Österreich keine Waffen an Russland liefern. Seit 2014 gab es weder Ausfuhranträge noch -genehmigungen, so das Wirtschaftsministerium zur APA.

“Ob und wie es dazu gekommen ist, ist Glock nicht bekannt. Glock hat keine Waffen nach Russland geliefert”, wurde im Bericht am Donnerstag eine Stellungnahme der für ihre Pistolen bekannten Firma zitiert. Fotos in den Berichten zeigen, dass russische Soldaten auch Glock-Pistolen tragen bzw. Scharfschützen Steyr-Gewehre benutzen.

“Nicht die Firma Steyr (Steyr Arms & Arex, Anm.) in Kleinraming hat Waffen nach Russland geschickt”, sagte deren Chef Tim Castagne im ORF. “Jemand hat Waffen nach Russland von Steyr importiert.” Ihm selbst fehle die “kriminelle Energie”, um zu wissen, was da passiert sein könne, so der Manager. Die Lieferungen stammten aus den Jahren 2014 und 2019, was damals legal gewesen sei, danach verliere sich die Spur, so Steyr Arms laut dem Bericht.

Laut “The Insider” landeten die Waffen auf unbekanntem Wege in Kriegszeiten in den Händen der Armee von Kreml-Chef Wladimir Putin. Das Wirtschaftsministerium (BMAW) hielt gegenüber der APA in einer schriftlichen Stellungnahme fest: “Es gab im BMAW seit dem Inkrafttreten der Sanktionen im September 2014 keine neuen Ausfuhranträge für Lieferungen von Waffen, Munition oder sonstige Militärgüter an russische Sicherheits- oder Streitkräfte oder sonstige russische Behörden – diese wären von Seiten des BMAW auch nicht genehmigt worden. Nach dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 wurden alle noch gültigen, aber nicht ausgenützten Ausfuhrgenehmigungen ausnahmslos widerrufen. Diesbezüglich kann definitiv ausgeschlossen werden, dass Ausfuhrgenehmigungen vom BMAW erteilt worden sind.”