17 Drohnen abgeschossen

Russischer Angriff auf Getreideexporthafen Ismajil

Montag, 04. September 2023 | 08:38 Uhr

Von: APA/Reuters/dpa

Wenige Stunden vor dem Spitzen-Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan hat Russland am Montag einen der derzeit wichtigsten Getreideexporthäfen des Landes mit Drohnen angegriffen. 17 Drohnen seien während des dreieinhalbstündigen Angriffs auf Ismajil abgeschossen worden, einige hätten jedoch ihr Ziel getroffen, teilt der Gouverneur der Region Odessa, Oleh Kiper, über Telegram mit.

In mehreren Ortschaften im weiteren Umkreis des Donau-Hafens seien Lagerhäuser und Produktionsgebäude sowie landwirtschaftliche Maschinen und Geräte beschädigt worden. Todesopfer oder Verletzte gebe es nach ersten Erkenntnissen aber nicht. Bereits am Sonntag waren die Donauhäfen in der Region Odessa Ziel russischer Luftangriffe. Nach Angaben russischer Militärblogger war im Gebiet Odessa die Hafeninfrastruktur im Donaudelta attackiert worden. Dabei sei in der Hafenstadt Reni eine Ölanlage beschädigt worden.

Daneben wurden in der Früh auch aus der Industrieregion Dnipropetrowsk Angriffe gemeldet. Durch einen Treffer in einem Infrastrukturobjekt sei ein Brand ausgebrochen, teilte Militärgouverneur Serhij Lyssak auf seinem Telegram-Kanal mit. Nähere Angaben zu den Schäden machte er nicht. Sechs Drohnen seien abgeschossen worden.

Putin und Erdogan wollen sich am Montag in der russischen Schwarzmeer-Stadt Sotschi treffen. Dabei soll es vor allem um die Frage gehen, wie Getreideexporte aus der Ukraine künftig geregelt werden können. Die Regierung in Ankara versucht, Putin zu einer Rückkehr zu dem bis Juli mehrfach verlängerten Abkommen zu bewegen.

Russische Marineflieger haben unterdessen nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums im nordwestlichen Teil des Schwarzen Meeres vier US-Schlauchboote mit ukrainischen Landungstruppen zerstört. Die Schlauchboote der US-Marine vom Typ Willard seien auf dem Weg zum Kap Tarkhankut auf der Halbinsel Krim gewesen, teilt das Ministerium über Telegram mit. Reuters konnte die Meldung zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die Ukraine äußerte sich zunächst nicht.