Vladimir Shklyarov positionierte sich gegen den Angriffskrieg

Russischer Ballettstar stürzt in den Tod

Freitag, 22. November 2024 | 08:00 Uhr

Von: red

Eine staatliche russische Nachrichtenagentur meldet den Tod des international gefeierte Tänzers Vladimir Shklyarov. Er sei aus seiner Wohnung im fünften Stock gestürzt.

Shklyarov galt in der Ballettwelt als herausragendes Talent. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, war Gastsolist am Bayerischen Staatsballett und tanzte für das Royal Ballet in London. Gefeiert wurde er für seine virtuose Technik und seinen ausdrucksstarken Stil. Seine Interpretationen klassischer Rollen wie die des Albrecht in Giselle oder die des Prinzen Siegfried im berühmten Schwanensee machten ihn zu einem Weltstar.

Nun vermeldete das Mariinski-Theater in St. Petersburg, bei dem Shklyarov als Solotänzer engagiert war,  den Tod des 39-Jährigen. Laut einer Meldung der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti, sei der Tänzer in der Nacht von Freitag auf Samstag vom Balkon seiner im fünften Stock gelegenen Wohnung gestürzt. Die ermittelnden Behörden gehen demnach von einem Unfall aus.

Das Mariinski-Theater äußert sich nicht zur möglichen Todesursache ihres Stars. Es berichtet jedoch, dass Shklyarov seit einer Rückenverletzung starke Schmerzmittel einnahm und wohl auf eine Operation gewartet habe. Die Informationen lassen sich gegenwärtig nicht überprüfen. Ob und inwieweit die Einnahme von Schmerzmitteln beim Tod des Ballettkünstlers eine Rolle spielte, ist unklar.

Ebenso unklar und derzeit reine Spekulation ist eine mögliche Verbindung zu weiteren dubiosen Todesfällen russischer Regimekritiker in der jüngsten Vergangenheit. Zwar positionierte sich Shklyarov laut Süddeutscher Zeitung offenbar nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine gegen den Krieg und verurteilte diesen auf Social Media. Das Mariinski-Theater betonte jedoch, wie ungemein wichtig dem Balletttänzer die Auszeichnung als Verdienter Künstler Russlands gewesen sei.

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