Gerassimow (links) zeichnete Awdijiwka-Kämpfer aus

Russlands Top-General auf Truppen-Besuch – ukrainischer Raketenschlag

Mittwoch, 21. Februar 2024 | 09:04 Uhr

Von: APA/Reuters/dpa

Russlands oberster General, Generalstabschef Waleri Gerassimow, hat staatlichen Medien zufolge Truppen in der Ukraine besucht. Den Angaben nach verlieh er Orden an Soldaten, die an der Einnahme des Orts Awdijiwka beteiligt gewesen seien. Außerdem habe er die nächsten Schritte im Krieg gegen die Ukraine besprochen. Durch einen ukrainischen Raketenschlag auf einen russisch kontrollierten Truppenübungsplatz im Gebiet Donezk starben Medienberichten zufolge Dutzende Soldaten.

Das ukrainische Militär habe auf motorisierte Infanterieschützen aus Transbaikalien, einer sibirischen Region östlich des Baikalsees, geschossen, als diese auf ihren Kommandanten gewartet hätten, berichtete der russische Dienst der BBC in der Nacht auf Mittwoch. Nach Einschätzung der Redaktion unter Berufung auf vorliegendes Bild- und Videomaterial gab es dabei mindestens 60 Tote. Aus Moskau gab es zunächst keine Informationen zu dem Vorfall. Russische Militärblogger indes bestätigten den Angriff.

Demnach hat sich der Vorfall am Dienstag zu Mittag in der Nähe des Dorfes Trudiwske im Gebiet Wolnowacha ereignet. Die russischen Truppen hatten das Gebiet bereits kurz nach Ausbruch des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskriegs erobert. Bis zur aktuellen Frontlinie sind es rund 20 Kilometer. Nun sollen dort zwei Raketen eines US-Mehrfachraketenwerfers vom Typ HIMARS eingeschlagen sein. “Die Kommandanten haben uns auf freiem Feld aufgebaut”, zitiert die BBC einen der Überlebenden.

Der Treffer wurde auch vom einflussreichen Telegramkanal Rybar bestätigt, der dem russischen Verteidigungsministerium nahesteht. Der Kanal beklagte dabei neben der Fahrlässigkeit der befehlshabenden Offiziere auch die Veröffentlichung der Bilder durch die Überlebenden: Der Feind habe dadurch Propagandamaterial gewonnen.

Die Ukraine meldete indes, dass sie in der Nacht mit 19 Drohnen und sechs Raketen angegriffen worden sei. Die Luftabwehr habe 13 Drohnen und eine Rakete zerstört. Einige der nicht abgefangenen Drohnen hätten ihre Ziele nicht erreichen können. Details dazu wurden nicht genannt.

Immer wieder werden Fälle publik, bei denen es der Ukraine gelingt, der russischen Armee aufgrund deren Fahrlässigkeit hohe Verluste zuzufügen.