Von: luk
Bozen – Der Südtiroler Sanitätsbetrieb hat in den vergangenen Jahren Leistungen über eine Höhe von 15 Millionen Euro erbracht, die von den Patienten nie bezahlt wurden.
Allein 6.155 Patienten aus dem Ausland sind säumig. Sie schulden der Sanität in Südtirol durchschnittlich rund 650 Euro. Meist handelt es sich um Sportunfälle, die sich Südtirol-Urlauber zugezogen haben.
Bei den Südtiroler Schuldnern sind die Beträge meist niedriger. Italienische Staatsbürger sind nicht unter den Schuldnern. Denn für deren Behandlung erfolgt die indirekte Vergütung über Rom.
Jetzt engagiert der Sanitätsbetrieb eine Agentur, die das Geld von den Schuldnern im Ausland eintreiben soll. Damit das Inkasso-Unternehmen nicht nur von seinem Auftraggeber kassiert und dann die Hände in den Schoß legt, hat der Sanitätsbetrieb eine Erfolgsklausel eingebaut, berichtet das Tagblatt Dolomiten.
Zwischen 2006 und 2015 haben sich 11,6 Mio. Euro an Schulden von Patienten in Südtirols Spitälern angehäuft. „Nimmt man das heurige Jahr noch dazu, dann sind es über 15 Millionen Euro, die uns fehlen“, sagt der Generaldirektor Thomas Schael. Bei den heurigen Schulden gibt er sich jedoch zuversichtlich, dass doch noch einiges hereinkommt.
Doch nicht nur bei den Ausländern, auch mit der Südtiroler Zahlungsmoral ist es nicht weit her. Zählt man von den 11,6 Mio. Euro Schulden bis 2015 die vier Mio. der Nicht-Südtiroler weg, dann sind immer noch sieben Mio. Euro übrig.
„Einheimische erhalten zunächst ein Mahnschreiben unserer Buchhaltung. Wird dann immer noch nicht gezahlt, wird das Mahnverfahren von der Rechtsabteilung eingeleitet“, so Schael.