Von: mk
Bozen – Weil es zu wenig Krankenpfleger und Ärzte gibt und weil das diensthabende Personal im Sanitätsbetrieb auch Recht auf Urlaub sowie auf Abwesenheit wegen Krankheit und Mutterschaft hat, müssen Betten in Südtirols Krankenhäuser stillgelegt werden. Dies berichtet die Tageszeitung Alto Adige.
100 von insgesamt 1.575 Betten sind betroffen. Gesundheitslandesrat Thomas Widmann beruhigt allerdings: Die Situation sei nicht dramatisch. Sobald man die nötigen Mitarbeiter finde, würden sich die Schwierigkeiten lösen. Das Problem bestehe auf europäischer Ebene.
Auswirkungen auf die Patienten gibt es allerdings bereits jetzt. Krankenhausaufenthalte werden auf ein Minimum reduziert, um den akuten Fällen aus der Notaufnahme Platz zu machen.
Die aktuelle Situation geht aus Widmanns Antwort auf eine Landtagsanfrage vom Team Köllensperger hervor: In Bozen fehlen demnach derzeit 53 Betten, davon drei in der Hämatologie, acht in der Gastroenterologie, 16 in der medizinischen Abteilung, 22 in der Orthopädie, zwei in Anästhesie und zwei in der Neonatologie.
Im Jahr 2018 war es noch schlimmer: Damals fehlten 61 Betten, davon vier in der Dermatologie, drei in der Hämatologie, acht in der Gastroenterologie, zehn in der Geriatrie, 16 in der Abteilung für innere Medizin, acht in der Orthopädie, acht in der Pneumologie, zwei in der Anästhesie und zwei in der Neonatologie.
Vom 1. Januar bis 30. April 2019 fehlten dagegen 38 Betten, davon 16 in der Inneren Medizin und 22 in der Orthopädie.
In Meran fehlen derzeit 39 Betten, darunter acht in der Inneren Medizin, 24 in Orthopädie/Traumatologie und sieben in der psychischen Rehabilitation.
In Brixen waren drei Betten für den ganzen Sommer geschlossen, da in der Urologie kein Pflegepersonal vorhanden war. Es fehlen sechs Krankenpfleger, aber es konnten nicht mehr als vier gefunden werden, die in Kürze ihre Arbeit aufnehmen werden.
Von Oktober bis Dezember 2018 fehlten in der Inneren Medizin acht Betten. Außerdem war es unmöglich, alle Schichten zu garantieren, da nur fünf Personen angestellt waren. In Bruneck sind in der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie derzeit neun Betten geschlossen.
Sämtliche Betten seien derzeit nur vorübergehend geschlossen, bekräftigt Landesrat Thomas Widmann. Sobald es wieder genug verfügbares Personal gebe, würden die Betten reaktiviert.