Von: luk
Bozen – Auf eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Andreas Pöder (BürgerUnion) hin musste die Landesregierung Mängel bei den Visiten für Parkinsonpatienten am Bozner Krankenhaus einräumen.
Zwar bestreitet Gesundheitslandesrätin Martha Stocker in dem Schreiben, dass die Parkinson-Visiten regelrecht “ausgesetzt” worden seien, aber sie räumt ein, dass es zu Verzögerungen und Terminverschiebungen kam. Als Grund für die Missstände nennt die Landesrätin Personalprobleme.
Andreas Pöder ist der Ansicht, dass die Landesregierung und die Führung des Sanitätsbetriebes das Gesundheitswesen nicht mehr im Griff habe. “Man schlittert sehenden Auges von eine Katastrophe in die andere. Vorhersehbaren Entwicklungen wie dem Personalmangel wurde nicht rechtzeitig entgegengesteuert”, so Pöder.
“Es ist beschämend, dass es unter den Augen von Landesregierung und Sanitätsbetrieb zu erheblichen Verzögerungen bei den Parkinson-Visiten am Bozner Krankenhaus zulassen. Die Verschiebung von Patiententerminen für Parkinson-Visiten um fast ein halbes Jahr ist unerträglich und grenzt schon fast an fahrlässige Körperverletzung”, ärgert sich der Landtagsabgeordnete Andreas Pöder von der BürgerUnion.
“Irgendjemand muss dafür grade stehen und ich denke, dass es jetzt an der Zeit ist, die Landesrätin Martha Stocker und den Generaldirektor Thomas Schael auch persönlich zur Verantwortung zu ziehen”, so Pöder.
“Chronologie der Schande am Beispiel eines Patienten aus dem Vinschgau:
Im Sommer 2016 war Familienmitgliedern beim Vater eigenartiges untypisches Verhalten aufgefallen.
16. September 2016: Termin bei Neurologen in der familysalus in Bozen (privat, da auf Anfrage im Krankenhaus der nächste freie Termin erst Ende Oktober war). Der Arzt Dr. Bertoluzzi hat eine Magnetresonanz angeordnet.
25. November 2016 : Termin im KH Brixen für Magnetresonanz. Brixen deshalb, weil dort die Wartezeit am kürzesten war
20. Februar 2017 Termin privat bei Dr. Bertoluzzi in der familysalus. So spät deshalb, weil er Arzt in Bergamo ist und nicht oft nach Bozen kommt. Er hat uns empfohlen die Therapie im Krankenhaus zu beginnen. Er kann sie nicht machen, weil die Therapie eine Begleitung braucht, die er nicht gewährleisten kann (zu selten in Bozen)
22. Februar 2017: Bewilligung beim Hausarzt eingeholt
22. Februar 2017: Anruf bei der Vormerkstelle in Bozen: Termin für die Erstuntersuchung: 20. April 2017
24. März 2017: Anruf vom Krankenhaus Bozen, dass der Termin auf den 17. Juli 2017 verschoben wurde
Das heißt, ein Patient und seine Familienangehörigen werden mit der fortschreitenden Krankheit, mit Ängsten und Sorgen zuerst von Februar auf April und dann auf Juli verströstet und somit regelrecht alleine gelassen”, kritisiert Pöder.