Von: mk
Bozen – Laut dem Vorsitzenden des ASGB (Autonomer Südtiroler Gewerkschaftsbund), Tony Tschenett, vergeht kaum ein Tag, an dem dem Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Thomas Schael, nicht ein Fauxpas unterlaufen würde. Mit seinen systematischen externen Auftragsvergaben habe er nun jedoch das Fass zum Überlaufen gebracht.
„Zunächst muss ich vorausschicken, dass das Sanitätswesen seit Kurzem eine eigene Rechtsabteilung unterhält. Dies, um auf den eigentlichen Skandal hinzuweisen: Die Südtiroler Sanitätseinheit hat beschlossen, gegen das Urteil des Landesgerichtes Bozen, betreffend die Werkverträge, die als nicht zulässig erklärt wurden, in Berufung zu gehen. Dafür wurde ein Beschluss gefasst, einen externen Rechtsanwalt mit Sitz in Faenza zu beauftragen“, so Tschenett.
„Es gilt auch festzuhalten, dass die externe Auftragsvergabe im Südtiroler Sanitätswesen inzwischen Usus ist und dies somit keinen Einzelfall darstellt. Rechtsberater, Wirtschaftsberater und Spezialisten vom EDV-Sektor außerhalb der Autonomen Provinz Bozen werden beinahe inflationär mit Aufträgen bedacht. Dies ist alles in den Beschlüssen des Südtiroler Sanitätsbetriebes nachzulesen. In diesem Zusammenhang stellen sich folgende Fragen: Warum beauftragt man nicht Fachkräfte aus Südtirol? Wie viel Geld wurde inzwischen für externe Berateraufträge ausgegeben? Diese Fragen sind absolut legitim, wenn man bedenkt, dass im Gesundheitswesen andauernd über klamme Kassen gejammert wird“, schreibt Tschenett.
„Das Gesundheitsassessorat ist schleunigst gefordert, diesbezüglich zu intervenieren und seinen Kontrolltaufgaben gegenüber der Sanitätsleitung gerecht zu werden. Es kann nicht sein, dass mit unseren Steuergeldern Kanzleien und Betriebe außerhalb Südtirols finanziert werden, während unsere durch die Finger schauen“, schließt Tschenett.