Von: mk
Bozen – Für die einen wurde zu wenig reformiert, für die anderen zu viel. Fakt ist, dass einige Maßnahmen der Gesundheitsreform bereits greifen und durchaus positive Auswirkungen zeigen. Die Brixner SVP-Landtagsabgeordnete Magdalena Amhof hat in ihrer Stellungnahme zum Landeshaushalt darauf verwiesen und so der ungeliebten Reform einige Pluspunkte verteilt.
Ein Großteil der Geldmittel aus dem Landeshaushalt fließt in den Sanitätsbereich. 1.266 Millionen Euro werden es sein. Amhof dazu: “Diese Gelder kommen den Bürgerinnen und Bürgern zugute. Der Gesundheitsbereich ist ein sehr komplexer, der sich ständig neuen und großen Aufgaben stellen muss.” Die Abgeordnete nannte in diesem Zusammenhang den Ärztemangel, unter dem nicht nur der Südtiroler Gesundheitsbetrieb stöhne, sondern genauso Deutschland, Österreich und andere europäische Staaten.
Die Gesundheitsreform hatte in diesem Jahr Südtirol fest im Griff. “Leider ist es uns nicht gelungen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Bürgerinnen und Bürger in diesem Reformprozess mitzunehmen. Die Vorbehalte waren einfach zu groß, es fehlte bei vielen Betroffenen von Anfang an an Weitsicht, Mut und Vertrauen”, bedauerte Amhof. Doch mittlerweile lobe man – viele noch unter vorgehaltener Hand – den eingeschlagenen Weg.
Im Rahmen der Haushaltsdebatte im Südtiroler Landtag sprach Amhof unter anderem die Zusammenlegung der Geburtenstationen an. Diese sei bei weitem nicht so dramatisch verlaufen, wie von vielen befürchtet. “Auf das Krankenhaus Brixen hat sich diese Reformmaßnahme jedenfalls positiv ausgewirkt. Nun arbeiten jeweils zwei Hebammen pro Turnus – bei drei Geburten im Schnitt am Tag”, so Amhof. Hier seien Kompetenzen gebündelt und Belastungen effizienter aufgeteilt worden. Von den anderen Krankenhäusern höre man ähnliches.
Auch die langen Wartezeiten bei Facharztvisiten werden sich verkürzen. Natürlich würden diese auch mit dem Ärztemangel zusammenhängen, doch Amhof ist überzeugt davon, dass sich wohl auch organisatorisch einiges optimieren ließe. Die im Haushaltsgesetz vorgesehenen Strafen für jene Bürger/innen, die vorgemerkte Visiten nicht wahrnehmen, sind ein Schritt in Richtung kürzere Wartezeiten. Dazu beitragen wird auch die Regelung, dass Patienten, die länger als zwei Monate auf eine Visite warten müssen, eine Rückvergütungspauschale erhalten, wenn sie auf eine Privatvisite zurückgreifen.
Die Landtagsabgeordnete weist zudem auf die Bauvorhaben im Sanitätsbereich hin. “Es ist erfreulich, dass in den kommenden vier Jahren auch die Peripherie mit 46 Millionen Euro merkbar profitieren wird. Diese Gelder werden für diverse Bauvorhaben in denKrankenhäusern Schlanders, Meran, Brixen, Sterzing und Innichen investiert”. Allein für Umbaumaßnahmen am Krankenhaus Sterzing und für die Erweiterung des Sterzinger Sitzes des Landesrettungsdienstes Weißes Kreuz seien rund 16 Millionen vorgesehen.