Von: mk
Bozen – Der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Thomas Schael, sagt den langen Wartezeiten bei Facharztvisiten an Südtirols Krankenhäusern den Kampf an und will hart durchgreifen. Falls Patienten mehr als zwei Monate warten müssen, kann den Ärzten in den betroffenen Abteilungen die Genehmigung entzogen werden, nebenher privat tätig zu sein.
Seit rund zehn Jahren ist es den Ärzten in Südtirol erlaubt, neben ihrer Arbeit im Krankenhaus auch privat tätig zu sein. Möglich ist dies am Abend oder am Samstagvormittag. Zulässig sind höchstens drei Stunden pro Woche.
Schael droht nun damit, die private Tätigkeit wieder einschränken. Die Ärzte bezweifeln allerdings, dass die Maßnahme die gewünschte Wirkung erzielt.
Sie befürchten stattdessen, dass sich die Wartezeiten weiter verlängern, falls alle Patienten wieder auf die herkömmlichen Wartelisten kommen. Gleichzeitig kritisieren die Krankenhausärzte, dass nicht alle Verschreibungen für eine Visite, die von Hausärzten verschrieben werden, wirklich angemessen seien.