Von: mk
Bozen – Die Erwähnung von Gott in einer politischen Ansprache gehört in den USA zumindest in gewissen Kreisen fast schon zum guten Ton. Normalerweise wird das in Europa nur müde belächelt. Nun holt Norbert Hofer (FPÖ) mit seinem Slogan „So wahr mir Gott helfe“ die Religion mitten in den Wahlkampf um die österreichische Bundespräsidentschaft.
Wen Hofer damit ansprechen will, ist klar: Es sind die traditionsverbundenen Wähler, die am Alten festhalten wollen, die Aufrechten, die Steuern zahlen, die Furchtsamen, die am Sonntag brav in die Kirche gehen – eben jene Vertreter des „kleinen Mannes“, die das typische Klientel der FPÖ ausmachen.
Gleichzeitig zeigen gerade Anhänger von FPÖ und Konsorten nur allzu gern mit erhobenem Zeigefinger auf Muslime, die den Koran zur Grundlage ihres Rechtsverständnisses erheben und sich in ihrem Handeln auf Allah berufen.
Die Trennung zwischen Religion und Staat ist eine der größten Errungenschaften moderner westlicher Gesellschaften. Dabei sollte man es wohl auch belassen.