Von: mk
Bozen – Aus dem Bozner „Gemeindeplan für die akustische Klassifizierung des Gemeindegebietes“, der von Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi am 12. März vorgestellt wurde, geht hervor, dass der Schießstand in Moritzing von Lärm-Klasse III (60 dBA) in Klasse IV (65 dBA) hochgestuft wurde und auch die umliegenden Wohnbereiche von Lärm-Klasse II (55 dBA) in Klasse III (60 dBA) hochgestuft wurden. Dagegen wehrt sich Stadtviertelrat Rudi Benedikter von Projekt Bozen in einem offenen Brief an Umweltstadträtin Maria Laura Lorenzini.
Mit der Hochstufung werde die heute zulässige Lärmbelastung zementiert und verschlimmert, schreibt Benedikter.
Eine Erhöhung des Schallpegels um sechs Dezibel bedeute schon eine Verdoppelung des Schalldrucks und eine der Vervierfachung der Schallintensität. „Als Beispiel: Der Sprung von 55 auf 60 dBA entspricht etwa dem Lärmschub von einem ‚Fernseher auf Zimmerlautstärke‘ zu einem ‚Rasenmäher auf zehn Meter Entfernung‘. Der Sprung von 60 auf 65 dbA (Klasse IV) hingegen bedeutet eine Einstufung des Schießstandes in die Lärm-Klasse eines ‚Industriegebietes‘“, wettert Benedikter.
Angesichts der Proteste der Anrainer gegen den Schießlärm, angesichts der Pläne zur Lärmdämmung und angesichts der Pläne zur Verlegung wäre stattdessen eine niedrigere Einstufung nötig, ist Benedikter überzeugt.
„Klar, das längerfristige Ziel muss die Verlegung der gesamten Anlage sein“, erklärt das Stadtviertelratsmietglied von Gries-Quirein. Als kurzfristige Maßnahme „im Interesse der lärmgeplagten Moritzinger Bevölkerung“ fordere Benedikter, die Stadträtin und den Bürgermeister erneut auf, den Schießbetrieb an Samstagen generell zu untersagen und das zweite Lärmdämmungsprojekt zu realisieren.