Freiheitliche kritisieren Studie der Eurac

„Schlag ins Gesicht für Handwerksbetriebe“

Sonntag, 06. Oktober 2024 | 15:58 Uhr

Von: mk

Bozen – Die Freiheitlichen kritisieren die EURAC-Studie „Lehrlinge, Diskriminierung und Alltagsrassismus in Südtirol“ als „politisch motiviert“ mit „vorgegebenem Ausgang“. Der Generalsekretär der Freiheitlichen, Dietmar Zwerger, der selbst als Inhaber eines Handwerksbetriebes geht mit der Studie hart ins Gericht.

„Es wurde krampfhaft nach Beweisen für angebliche Diskriminierungen ausländischer Lehrlinge gesucht, was bei genauerem Durchlesen nicht gelungen ist, aber strikt behauptet wird“, schreibt Zwerger in einer Aussendung. Erkennbar sei dies bereits in der Einleitung, wo es wörtlich heißt: „Während die befragten Personen nur wenige explizite Vorfälle von Diskriminierung und Rassismus nennen, sind Alltagsrassismus, Mikroaggressionen und strukturelle Diskriminierung Teil des Schul- und Arbeitslebens der Lehrlinge. Viele Lehrlinge sind sich nicht bewusst, dass bestimmte Erfahrungen, insbesondere Mikroaggressionen, als Diskriminierung oder Rassismus bezeichnet werden können und sollten.“

„Die Devise scheint demnach zu sein, dass Lehrlinge zwar zu einem großen Prozentsatz angeben, nicht diskriminiert zu werden, ihnen aber von der EURAC die Mündigkeit, Diskriminierungen zu erkennen, abgesprochen wird. Diese Abwertung der Lehrlinge stellt jedoch deren wahre Diskriminierung dar“, wettert Zwerger.
Dadurch, dass auch die Autoren einräumen würden, dass der Begriff „Diskriminierung“ Raum für Interpretation gebe, würden entlarven sich die Autoren selbst entlarven. „Es wird so lange gesucht und interpretiert, bis man zum gewünschten Ergebnis kommt“, so Zwerger. „Und natürlich wird versteckt zwischen wissenschaftlichen Theorien auch bei dieser Studie irgendwann die Katze aus dem Sack gelassen, wenn das Versagen des Schulsystems sowie der von uns Freiheitlichen wiederholt thematisierten mangelnde Willen zur Integration besonders von Seiten der Eltern einfach den Betrieben in die Schuhe geschoben wird.“

Zwerger kritisiert weiter, dass in der Studie Südtiroler Handwerksbetriebe verunglimpft würden, „anstatt ihnen zu danken, dass sie tagtäglich gelebte Integration betreiben“. Das würden die Freiheitlichen nicht stillschweigend akzeptieren.

Betriebe würden sehr wohl die Kooperation mit den Berufsschulen suchen. „Zudem gehen sämtliche Schulbesuche in den Mittelschulen sowie Betriebsbesichtigungen für Mittelschüler und -schülerinnen ausnahmslos von den Betrieben aus. Ich selbst gehöre seit Jahren zu den Organisatoren dieser Aktivitäten in meiner Heimatgemeinde Kaltern“, betont Zwerger.

Bezirk: Bozen

Kommentare

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3 Kommentare auf "„Schlag ins Gesicht für Handwerksbetriebe“"


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N. G.
N. G.
Kinig
6 h 10 Min

Eine Partei die sich dessen nicht bewußt ist das sie täglich Ausländerfeindlichkeit lanciert, die nicht fähig ist ihren eigenen versteckten rechten Reden zu erkennen sollte sich dazu nicht äusseren, man blamiert sich! Man liest genau? Wir lesen auch GENAU!

Paladin
Paladin
Universalgelehrter
3 h 26 Min

@N.G. du teilst immer sehr gerne aus. Bist du dir deiner täglichen Anfeindungen auf dieser Plattfirm gegenüber allen Andersdenkenden ebenso bewusst? Wer ist übrigens “wir”? Interessanterweise nimmst du hier Begrifflichkeiten für dich in Anspruch, die du sonst gerne gegen andere verwendest. Das funktioniert so nicht und zeigt einen recht plumpen Populisemus. Auch den wirfst anderen gerne vor. Das gast du nin doch nicht wirklich nötig.

bern
bern
Universalgelehrter
2 h 54 Min

Bravo, gut geschrieben. Nehmt der Eurac die Hälfte des Geldes weg!!!

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