Von: luk
Bozen – In der Causa Andreas Fabi scheint sich so langsam etwas zu tun. Trotz verordneter Verschwiegenheit sickerte gestern aus der Landesregierung durch, dass das Schlichtungsangebot von Arbeitsrichterin Francesca Muscetta andiskutiert wurde.
Die Schlichtungssumme soll demnach bei rund 160.000 Euro liegen – weit weniger, als vor knapp zwei Jahren mit Fabi vereinbart worden war.
Dem Ex-Generaldirektor des Südtiroler Gesundheitsbetriebes stünden laut damaliger Vereinbarung rund 270.000 Euro brutto zu plus eineinhalb Jahre Pension.
Die ganze Angelegenheit ist kein Ruhmesblatt für die öffentliche Verwaltung, meint dazu das Tagblatt Dolomiten. Im November 2014 waren Gesundheitslandesrätin Martha Stocker und der damalige Generaldirektor des Sanitätsbetriebes übereingekommen, dass er seinen Rücktritt anbietet, um den Weg für einen Nachfolger freizumachen. Denn die Chemie zwischen Stocker und Fabi passte nicht.
Damals waren die beiden so verblieben, dass Fabi einen Schritt zurück in die zweite Reihe macht, seinen Nachfolger – Thomas Schael – einarbeitet, die Verwaltungsreform des Sanitätsbetriebes begleitet und als Vertragsverhandler mit den Gewerkschaften eingesetzt wird. Dafür sollte Fabi rund 170.000 Euro brutto erhalten und bis Ende 2016 wieder in den Sanitätsbetrieb eingestellt werden.
Doch daraus wurde nichts: Keiner der Landesbeamten wollte den Deal nämlich unterschreiben. Seit Mitte Juni 2015 ist Fabi nun im Wartestand ohne Einkommen und ohne Pensionseinzahlung.
Gestern hat nun die Landesregierung über das Schlichtungsangebot beraten. Weil noch nicht klar war, ob es sich dabei um einen Brutto- oder Nettobetrag handelt, wurde das Thema auf die nächste Landesregierungssitzung vertagt.