Von: luk
Bozen/Rom – Südtirols Bildungslandesrat Philipp Achammer war heute im nationalen Fernsehen zugeschaltet. In der Sendung “Pomeriggio 24” auf RaiNews 24 wurde er zu seinem Vorschlag, das Benotungssystem zu reformieren, befragt.
Dabei stellte er erneut Noten, die niedriger sind als eine “Vier” in Frage. Bekanntlich reicht die Notenskala in Italien von null bis zehn, wobei eine Sechs den Beginn des positiven Bereichs markiert und eine Zehn die Bestnote ist. Im Normalfall werden Schüler bereits jetzt auf einer Skala von vier bis zehn bewertet. Es gibt aber immer wieder Lehrer, die auch unter eine Vier gehen.
Landesrat Achammer sieht aber Noten wie eine Zwei oder eine Drei kritisch. Sie würden einem Schüler kaum eine Chance geben, die schlechte Note wieder aufzuholen. Er möchte eine Vier als unterste Grenze festlegen. Noten darunter würden Schüler nämlich lediglich demütigen und hätten keinen pädagogischen Nutzen.
Wie Alto Adige online berichtet, hat Achammer seine Haltung nun im gesamtstaatlichen TV vertreten. Die Frage der Benotung hat eine nationale Debatte ausgelöst.
Auch der italienische Bildungsminister Giuseppe Valditara hat sich zu der Frage geäußert. Für ihn ist es wichtig, dass es ein valides und nachvollziehbares Bewertungskriterium gibt, das sowohl Lehrern und Schülern dient. Man sollte die Heranwachsenden aber nicht in Watte packen, nur um sie vor Misserfolgen zu bewahren. “Wenn wir sie nicht daran gewöhnen, dass es auch mal nicht so toll läuft, tun wir ihnen nichts Gutes”, so Valditara.
Landesrat Achammer möchte auf Landesebene die Notenskala von vier bis zehn einführen. Für die Änderung braucht es eine positive Haltung und Zustimmung aus Rom.