Von: mk
Bozen/Brenner – Wer bei Bozen auf die A22 auffährt, wird auf den Überkopfanzeigen zeitnah darüber informiert, ob es Staus gibt, schneit oder regnet und wie daher dementsprechend die Straßenlage ist. Doch was sich hinter dem Brenner abspielt, fällt unter den Tisch. Der Grund dafür: Trotz Euregio gibt es keine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der Asfinag. „Wir beschränken uns auf unser Zuständigkeitsgebiet“, erklärt A22-Geschäftsführer Walter Pardatscher gegenüber dem Tagblatt Dolomiten.
Für Autobahnnutzer kann dies jedoch irreführend sein, denn die Angaben suggerieren, dass es hinterm Brenner möglicherweise ohne Schneefall weitergeht. Unter Umständen könnte das für eine Reiseentscheidung ausschlaggebend sein.
Neben der Zuständigkeit verweist man bei der A22 auch auf die Regelung in Italien, wonach jede Autobahn Informationen nur für die eigene Strecke gibt. Staumeldungen oder Schneefallwarnungen bleiben demnach auf die eigene Strecke beschränkt.
Ein Austausch oder gar eine Zusammenarbeit mit der Asfinag, dem Betreiber der weiterführenden Autobahn nördlich des Brenners, in Sachen Überkopfanzeigen ist auch in Zukunft nicht geplant. „Wir schauen ja auch nicht, ob es in Richtung Mailand, Venedig oder ins Pustertal Probleme gibt“, rechtfertigt sich Pardatscher laut „Dolomiten“.
Seiner Ansicht nach wäre die Fülle an Informationen zu viel. Mit Internet und Smartphone gebe es zudem die Möglichkeit, sich jederzeit online zu informieren. An eine Verlinkung mit entsprechenden Seiten über die Homepage der A22 denke man schon nach.
Und noch ein Argument führt Pardatscher an: „Ob es entlang der Brennerautobahn schneit, das können die Mitarbeiter im Servicecenter leicht selber und zuverlässig anhand der Livebilder der Videokameras in Erfahrung bringen. Da müssen wir uns nicht auf Dritte verlassen oder uns bei Dritten informieren.“