Von: luk
Bozen – Offenbar bastelt man in Rom an einer neuen Maturaprüfung. Zwar liegt der Entwurf den Südtiroler Bildungslandesräten noch nicht vor, dennoch scheint durchgedrungen zu sein, dass Rom eine schriftliche Prüfung streichen, die Punktevergabe neu regeln und einen INVALSI-Test einführen will.
In Südtirol hofft man, dass die Änderungen nicht mehr für dieses Schuljahr gelten. Falls aber doch, so werde man dafür Sorge tragen, dass die Maturanten nicht benachteiligt werden, heißt es aus dem Schulamt.
Größte angedachte Neuerung ist sicherlich die Streichung der dritten schriftlichen Arbeit, berichtet das Tagblatt Dolomiten. Die Arbeit in der Zweitsprache und das Fächerbündel würden wegfallen.
Auch bei der Punktevergabe will Rom an den Schrauben drehen: Für das Schulguthaben der vergangenen drei Jahre gäbe es 40 Punkte (statt derzeit 25), für jede schriftliche Arbeit 20 Punkte (derzeit drei Mal 15 Punkte) und für das Prüfungsgespräch auch 20 Punkte (derzeit 30).
Zusätzlich sollte es einen INVALSI-Test – so wie in der Mittelschule – geben, der aber nicht in die Punktebewertung einfließt, wohl aber in die Kompetenzbewertung.
Eine weitere Neuerung ist bei der Zusammensetzung der Kommissionen angedacht. Hier gibt es aber noch mehrere Vorschläge.
Skeptisch reagiert jedenfalls Landesrat Philipp Achammer: „Leider passieren die meisten Änderungen nach der typisch italienischen Methode: Jeder Minister drückt der Bildung seinen Stempel auf, und oft sind es weitreichende Änderungen, die viel Unsicherheit bringen“, wird er von den „Dolomiten“ zitiert.
Auch Achammer fände es nicht gut, wenn diese Änderungen bereits für Juni gelten würden.
Was die Streichung der Zweitsprach-Prüfung angeht, meint Achammer, dass Südtirol über die Schulreform die Kompetenz erhalten habe, die Bestimmungen aufgrund der sprachlichen und kulturellen Situation zu ergänzen. Das könnte in diesem Fall greifen.