Scholz will sich im Bundestag äußern

Scholz verhandlungsbereit bei Zeitpunkt für Vertrauensfrage

Freitag, 08. November 2024 | 21:24 Uhr

Von: APA/AFP/Reuters/dpa

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz ist nach dem Aus seiner Ampel-Koalition gesprächsbereit über den Zeitpunkt einer Vertrauensfrage und der folgenden Neuwahl. Am Rande des informellen EU-Gipfels in Budapest forderte er aber eine Einigung im Bundestag darüber, welche Gesetze noch beschlossen werden sollen. Unionsvertreter lehnten es aber weiter ab, vor einer Vertrauensfrage des Kanzlers über eine Zusammenarbeit bei von Scholz noch gewünschten Gesetzesvorhaben zu sprechen.

Nach dem Bruch der Ampel-Koalition hatte Scholz angekündigt, er wolle die Vertrauensfrage erst am 15. Jänner stellen, um Wahlen “spätestens bis Ende März” möglich zu machen. Davor will er bis Weihnachten in einer rot-grünen Minderheitsregierung noch mehrere ihm wichtige Gesetzesvorhaben durch das Parlament bringen. Die Opposition fordert hingegen eine Vertrauensfrage schon kommende Woche. CDU-Chef Friedrich Merz hatte Scholz aufgerufen, sie am kommenden Mittwoch zu stellen, wenn der Kanzler eine Regierungserklärung im Bundestag abgibt. Eine Regierungssprecherin sagte aber am Freitag, der Kanzler habe nicht vor, dies zu tun.

Bei einer Pressekonferenz nach dem EU-Gipfel in Budapest wich Scholz dann der Frage aus, ob er am 15. Jänner für die Vertrauensfrage festhalte. Eine Einigung der Fraktionen im Bundestag zu vor der Wahl noch nötigen Gesetzesvorhaben könne auch die Frage beantworten, “welcher Zeitpunkt dann der richtige ist”, sagte er. Der Wahltermin müsse aber auch “den Anforderungen der Bundeswahlleiterin genügen, um eine ausreichende Zeit für die Organisation einer fairen und demokratischen Wahl zu berücksichtigen.”

Bundeswahlleiterin Ruth Brand warnte vor “unabwägbaren Risiken auf allen Ebenen, insbesondere auf Gemeindeebene”, wenn der Wahltermin zu früh angesetzt werde, wie der “Spiegel” und die “Rheinische Post” unter Berufung auf einen Brief an Scholz berichteten. Dies gelte, wenn vorgesehene Fristen in die Zeit um Weihnachten und Neujahr fielen. Laut “Rheinischer Post” wird in der Betreffzeile des Schreibens dabei auf Wahltermine im Jänner beziehungsweise Februar verwiesen.

Merz begründete seinen Ruf nach einem frühen Wahltermin mit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump am 20. Jänner. “Am 19. Januar könnte man in Deutschland Neuwahlen machen”, sagte er dem Magazin “stern” und RTL. Dies wäre seine Empfehlung. Mit zweieinhalb Monaten sei auch genug Zeit für die Vorbereitung der Wahl.

Merz hat am Donnerstagabend klar gemacht, dass er erst nach der Vertrauensfrage bereit ist, mit Scholz über eine mögliche Unterstützung von Gesetzesvorhaben zu sprechen. “Vorher werden wir keine Gespräche über irgendein Thema mit der verbleibenden Restregierung führen”, sagte er in der ARD. Er warf Scholz vor, mit dem Hinauszögern von Wahlen zu versuchen, “die Ausgangsposition der SPD für die Bundestagswahl zu verbessern”.

Das Gesprächsangebot von Scholz stieß dann auch auf Ablehnung von Unions-Vertretern. “Es bleibt dabei: Zuerst muss der Bundeskanzler die Vertrauensfrage im Bundestag stellen”, sagte Parlamentsgeschäftsführer Thorsten Frei (CDU) der “Rheinischen Post” (Samstagausgabe). Zu Gesprächen über die Unterstützung etwaiger Gesetzesprojekte sei die Union erst nach der Vertrauensfrage bereit.

Ähnlich äußerte sich CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt: “Scholz versucht die Reihenfolge zu verdrehen”, sagte er der “Rheinischen Post” (Samstagausgabe). “Auf so etwas lassen wir uns nicht ein.”

Eine klare Mehrheit der Deutschen ist laut Umfragen für schnelle Wahlen: Im ZDF-“Politbarometer” wünschten sich 54 Prozent einen früheren Termin; 30 Prozent befürworten wie Scholz eine Neuwahl im März. Zu ähnlichen Befunden kommt der “Deutschlandtrend” der ARD: 65 Prozent wollen, dass Scholz sofort die Vertrauensfrage im Bundestag stellt, um Neuwahlen zu ermöglichen. 33 Prozent unterstützen den Zeitplan des Kanzlers.

Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die sozialdemokratische Kanzlerpartei SPD in den beiden Umfragen auf 16 Prozent. Klar auf Platz eins lägen die konservative CDU/CSU mit 33 beziehungsweise 34 Prozent. Die Grünen kämen auf zwölf Prozent. Die liberale FDP kommt im ZDF auf drei Prozent und in der ARD auf fünf. Die rechtspopulistische AfD kommt in beiden Umfragen auf 18 Prozent, das linke Bündnis Sahra Wagenknecht BSW auf sechs.

Kommentare

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26 Kommentare auf "Scholz verhandlungsbereit bei Zeitpunkt für Vertrauensfrage"


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Mico
Mico
Universalgelehrter
13 Tage 16 h

Der soll in Rücktritt ankündigen…. so heruntergewirtschaftet wie diese Regierung hat noch keine!

magg
magg
Universalgelehrter
13 Tage 14 h

Glaubst du wirklich, dass eine Regierung aus Union, AfD und Wagenknecht es besser bringen?! 🤣🤣🤣 Viele werden noch der Ampelregierung nachtrauern, denn die Lebenskosten werden nie mehr sinken, Dank Klimawandel; und Arbeitsplätze, wo Technik und Mechanik gefragt wird, werden immer weniger, Dank KI.
Auch die zukünftige Regierung wird sich streiten, da auch sie scheitern werden und sich gegenseitig die Schuld zuweisen werden.
😂😂🍿🤡🐵

ivi4
ivi4
Grünschnabel
13 Tage 14 h

Was genau hat, denn diese Regierung so heruntergewirtschaft? Sehe hier in den Kommentaren nie irgendwelche Belege und nur das nachgeplappere von irgendwelchen Populismus-Medien.

N. G.
N. G.
Kinig
13 Tage 12 h

Was kann diese Regierung dafür, dass Nachwirkungen der Pandemie und der Krieg in der Ukraine die Wirtschaft runter zieht? Das sie zu wenig dagegen getan haben, ok, aber sie waren und sind nicht schuldig an der Situation!
Auserdem, wer die Deutschen kennt, das Glas ist bei denen immer halb leer.. Die jammern schon wenn mal ein Prozent weniger an Wirtschaftswachstum ist.
Sie sind mit Abstand Nr. 1 in Europa, Regierung hin oder her und die CDU wirds nicht viel besser machen, die ist ja maßgeblich verantwortlich für das was wir heute sehen. Ohne neue Schulden geht auch da nichts voran.

Sosonadann
Sosonadann
Universalgelehrter
13 Tage 10 h

Jeder Koalition aus 3 Parteien wird es schwer haben. Wenn dann noch gezwungenermaßen Lindner, Wagenknecht, Merz, Söder oder Weidel mit am Tisch sitzen, erst recht! Sie alle wollen nicht regieren, sondern dominieren!

Faktenchecker
13 Tage 9 h

Der Lindner hat sich abgeschafft.

Zugspitze947
12 Tage 19 h

N.G. Hast du ne Ahnung !:-( Es gibt kein Einnahmenproblem in Deutschland sondern ein AUSGABEN PROBLEM ! Die UNION kann viel besser wirtschaften als die ROt-Grünen und somit wird sich mnaches schnell Ändern 🙂 Die Ampel hat mit dem Heizungsgesetz den ganzen BAUBOOM verrecken lassen ! Wenn man das wieder in Ordnung bringt seigen automatisch auch die Steureinnahmen und dann noch das Bürgergeld für die Ukrainer streichen und schon sind Mittel da für Wichtigeres ! 🙂 Es wird allerdings dauern was Scholz in 3 Jahren verbockt hat geht nicht über Nacht weg ! 🙁

Zugspitze947
12 Tage 18 h

Wagenknecht und Weidel werden ganz sicher NICHT in der Regierung sein ! Dese Chaoten und Ihre armseligen Parteieen braucht kein Mensch 🙁

Hustinettenbaer
12 Tage 14 h

“In diesem Land bekommt ein „arbeitsloser“ Ex-Minister… mindestens 32-mal mehr als ein Bürgergeldempfänger.”

klassegegenklasse.org/leider-doch-nicht-der-frechste-arbeitslose/
taz.de/-Ampelkoalition-zerbricht-/!6047497/

Faktenchecker
11 Tage 13 h

Er hat bereits ein neues Jobangebot seinem Können entsprechend:

“”Immer ein Platz für euch frei” RTL macht Christian Lindner “Sommerhaus”-Angebot”

https://www.n-tv.de/leute/RTL-macht-Christian-Lindner-Sommerhaus-Angebot-article25348747.html

N. G.
N. G.
Kinig
13 Tage 16 h

Hat sich Frau Weidel von ihrem AFD Mitglied, Sächsische Separatisten, SS, schon distanziert?

Hustinettenbaer
13 Tage 14 h

@N. G.
Nö.
Die – von einem FBI-Mitarbeiter (Ausländer ? 🤪) – Ertappten werden wegen Unfähigkeit unehrenhaft entlassen.

https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/rechtsextreme-saechsische-separatisten-fbi-100.html

N. G.
N. G.
Kinig
13 Tage 12 h

@Hustinettenbaer Der war gut! GRINS

Pasta Madre
Pasta Madre
Universalgelehrter
13 Tage 16 h

In christian Lintner sehe ich eine Kommunisten

N. G.
N. G.
Kinig
13 Tage 15 h

Das bedarf jetzt einer Erklärung!
FDP steht für Liberalität.
Was ist an ihrem Ideen komunistisch?

N. G.
N. G.
Kinig
13 Tage 16 h

Bin auch dafür, dass sofort ne neue Regierung her müsste aber Frau Weidel, der AFD wird das nicht viel bringen, ihr sitzt wieder in der Opposition! Da wo ihr hin gehört!

Astronaut
Astronaut
Tratscher
13 Tage 15 h

Einen guten Roten erkennt man an seinem Abgang

N. G.
N. G.
Kinig
13 Tage 14 h

Nen guten Rechten auch. Hitler 30.04.1945! Die stehlen sich dann von ihrer Verantwortung davon!

magg
magg
Universalgelehrter
13 Tage 14 h

👏🏼👏🏼😂

Der Wahrhaftige
Der Wahrhaftige
Tratscher
13 Tage 6 h

Hoffentlich fällt diese Regierung, Deutschland fährt aktuell mit dieser Regierung ganz Europa an die Wand.

Aurelius
Aurelius
Kinig
13 Tage 11 h

die Vertrauensfrage jetzt stellen, alles andere bringt nichts. schuld an dem aus sind alle 3 Parteien, vor allem die FDP. wenn man eine Wirtschaft ankurbeln will, muss man auch mal Schulden machen. der einstige Wirtschaftsmotor der EU ist jetzt ein lauhes Drehen

Zugspitze947
12 Tage 18 h

Aurelius: Diese Rezept von immer mehr Schukden praktiziert ja Italia seit 70 Jahren und wo führt es hin ? Zum Bettelvolk der EU !:-( NEINNNN mehr Schulden sind keine LÖsung 🙁

Staenkerer
13 Tage 13 h

nuhr (imbersten. comediens) wor sich nit sicher ob er sich über -ampel aus- frein soll, denn, seine worte: “die ompelregierung hätte auf dauer comediens orbeislos gemacht” ober gfrustet sein soll, denn, seine worte: “wir kommen wie jetz noch so leicht zum stoff für unsre auftritte ….”
deswegn … wenigstens a berufsgruppe mocht sich gedankn wies ohne de weitergeat….

Sosonadann
Sosonadann
Universalgelehrter
13 Tage 10 h

@Stänkerer
Wenn man sich das Interview mit Nuhr bei Jung& Naiv angehört hat, versteht man seine Aussagen besser. Die 3 Stunden lohnen sich!

https://www.youtube.com/watch?v=hb0vkMqO0aE

So ist das
13 Tage 12 h

Kindergarten pur 😂😂😂

pfaelzerwald
12 Tage 13 h

Scholz ist ein ausgewiesener Trickser! Und er wird auch hier wieder parteipolitische Überlegungen vorne anstellen.

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