Von: mk
Brüssel – Der ehemalige schottische Premierminister Alex Salmond wurde am 14. Dezember in Brüssel für seine zentrale Rolle beim Aufstieg der schottischen Selbstbestimmungsbewegung geehrt. Der Preis wird vom Maurits-Coppieters-Zentrum vergeben, einer politischen Stiftung der Europäischen Freien Allianz (EFA).
Auf einer Pressekonferenz im Vorfeld der Zeremonie kündigte Salmond ein zweites Unabhängigkeitsreferendum in Schottland an. Wörtlich sagte er: „Dieses wird stattfinden, noch bevor der Brexit wirksam wird. Schottland hat das Recht, in Europa gehört zu werden!“ Ebenso unterstrich er, dass es gelte, die schottische Sprache auf institutioneller Ebene mehr zu unterstützen.
Cristian Kollmann, der Pressesprecher der Süd-Tiroler Freiheit, führte mit Alex Salmond ein kurzes Interview und sprach ihn dabei auf Südtirol an. Salmond erinnerte daran, dass auch in Großbritannien immer wieder versucht wurde, die Unabhängigkeit Schottlands mit überholten Argumenten in Abrede zu stellen. In der ganzen Welt hätten Länder ihre Unabhängigkeit erreicht, und dabei habe sich nicht die Frage gestellt, ob es sich bei den Bewohnern dieser Länder um Völker im völkerrechtlichen Sinne handle oder ob diese von der im Staat lebenden Mehrheitsbevölkerung unterdrückt würden. Zudem hält Salmond dagegen: „Entscheidend ist, was die betroffene Bevölkerung will. In Europa ist sehr vieles in Bewegung, auch in Sachen Unabhängigkeitsbestrebungen.“