Von: mk
Bozen – Der Dreier- Landtag hat den von den Abgeordneten der Südtiroler SVP-Fraktion eingereichten Antrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels im Bereich Betreuung und Pflege behandelt und angenommen. „Sichere Arbeitsplätze und eine angemessene Anerkennung der Arbeit haben oberste Priorität. Hier müssen wir Akzente setzen. Und zugleich muss auch die pflegerische Grundbetreuung gewährleistet werden“, sagt der Abgeordnete und SVP-Arbeitnehmervertreter Helmuth Renzler.
Aufgrund der demografischen Entwicklungen und der fortlaufenden Änderungen der Familien- und Arbeitsmarktstruktur sei auch die Politik diesseits und jenseits des Brenners gefordert, neue Maßnahmen zu ergreifen. In Zukunft werde die Zahl der pflegebedürftigen Personen deutlich zunehmen, während gleichzeitig die Pflege- und Betreuungsmöglichkeiten innerhalb der Familien zurückgehen werden. Daraus folgt, dass im Laufe der nächsten Jahre immer mehr Menschen auf die Unterstützung professioneller Pflege- und Betreuungsdienste angewiesen sein werden.
„In den Pflege- und Betreuungsdiensten geistert seit längerem ein Schreckgespenst namens ‚Fachkräftemangel‘ herum. Es gibt ein großes Potenzial, wenn die drei Länder Tirol, Südtirol und Trentino gemeinsam dagegen ankämpfen. Handlungsbedarf besteht sowohl in Hinsicht auf die Ausbildung der Pflege- und Betreuungskräfte als auch in Bezug auf den Austausch zu Maßnahmen und Strategien zur Bekämpfung des Fachkräftemangels in diesem Bereich“, führt Renzler aus.
Gehälter sind zu gering
Die Gehälter der Pflege- und Betreuungskräfte seien zu gering. Das sei nicht nur in Südtirol ein Problem, sondern auch in den beiden Nachbarländern Tirol und Trentino.
„Hier muss unbedingt nachgebessert werden. Neben Gehaltsaufbesserungen könnte man auch weitere Möglichkeiten andenken, um die Bediensteten zukünftig zu unterstützen und ihre Arbeit wertzuschätzen. So könnte man neue Konzepte andenken, wie beispielsweise die Zurverfügungstellung von Wohnungen für das Personal“, zeigt Helmuth Renzler auf.
Konkurrenzkampf bei Anwerbung von Fachkräften einbremsen
„Weiters müssen wir auch versuchen, den Konkurrenzkampf zwischen den Ländern bei der Anwerbung von Personal einzubremsen. Es kann nicht sein, dass wir uns die Fachkräfte gegenseitig abwerben. Mit dieser Strategie ist mittelfristig niemanden geholfen, und am allerwenigsten den Fachkräften der Pflege- und Betreuungsdienste“, unterstreicht der Abgeordnete Renzler.
Verfahren bei Anerkennung der Studientitel vereinfachen
„Und dann ist noch ein weiterer Punkt, den es dringend zu lösen gibt, nämlich die Studientitelanerkennungen. In diesem Zusammenhang muss auch Südtirol mit in die Verantwortung genommen werden. Die Verwaltungen müssen alles tun, damit diese Verfahren zum Erhalt der Anerkennungen zukünftig vereinfacht werden“, fasst Helmuth Renzler zusammen und betont, dass er sich auch weiterhin auf allen politischen Ebenen für diese Themen einsetzen werde.