Von: mk
Bozen – Die ökologisch und ökonomisch nachhaltige Wiedergewinnung des Virgls in Bozen gilt als ausgeschriebenes Ziel vieler Parteien. Die Kostenschätzung des preisgekrönten Projekts vom Architekten Stefano Novello ist nun bekannt: Es geht um 35 Millionen Euro. “Die Gemeinde kann und muss eingreifen und die verschiedenen Akteure mit ihren unterschiedlichen Interessen mit einbeziehen. Die Herausforderung besteht nun darin, sie im Interesse aller an einen Tisch zu bringen”, argumentieren die Bozner Team K-Gemeinderäte Matthias Cologna und Thomas Brancaglion.
Mit einem Tagesordnungspunkt zum Haushaltsvoranschlag, der im Februar vom Gemeinderat genehmigt wurde, hatte das Team K die Stadtregierung dazu verpflichtet, eine Kostenschätzung für die Umsetzung des Projekts des Architekten Stefano Novello (der dafür den Landschaftspreis des Europarats und den Laura Conti Sonderpreis 2015 gewonnen hatte) festzulegen. Heute präsentierten die Gemeinderäte Matthias Cologna und Thomas Brancaglion die “Kostenschätzung für die Durchführung der Arbeiten”, die von der Abteilung für öffentliche Arbeiten der Stadt Bozen erstellt wurde.
„35 Millionen Euro sind sicherlich eine Herausforderung, aber kein Ding der Unmöglichkeit”, so Cologna und Brancaglion. “Die verschiedenen Arbeiten zur Wiedergewinnung des Virgls könnten auch in mehreren Schritten realisiert und eventuell auch von anderen Körperschaften, wie etwa das Land für die vorgesehene Seilbahn, mitfinanziert werden“.
Der Virgl habe damit alle Voraussetzungen, um wieder zu einer grünen Lunge der Stadt zu werden: Reich an Geschichte und Natur könne er Erholung, Sportmöglichkeiten, Gesellschafts- und Kulturleben in einer ruhigen Umgebung mit einem herrlichen Blick auf Bozen bieten. Das Ziel müsse genau dieses sein: den Hügel der Stadt und ihren Bewohnern zurückzugeben, ohne seine naturalistischen Eigenschaften zu verfälschen, und unter größtmöglichem Schutz einer empfindlichen Umwelt.
Für ein nachhaltiges Wiedergewinnungsprojekt des Virgls würden laut Team K folgende Punkte ausschlaggebend sein: eine Seilbahn, die vom „Drusetto“ – der Grünfläche neben der Eurac – auf den Virgl führen würde; neue Wanderwege, um den Gipfel des Hügels zu erreichen und seine naturalistischen und historisch-kulturellen Aspekte aufzuwerten; die Renovierung der bestehenden historischen Gebäude, um ein gastronomisches Angebot für die Besucher des zu errichtenden Parks zu bieten; die Möglichkeit, Sport zu treiben; und schließlich die Möglichkeit, Räume für die kulturellen, universitären und/oder Forschungseinrichtungen der Stadt bereitzustellen.
„Diese Kostenschätzung zur nachhaltigen Umgestaltung des Virgls ist ein grundlegender Schritt zur Wiedergewinnung einer Naherholungszone mit großem Potenzial für die Stadt. Wir hoffen, dass die Mehrheit die Chance ergreift und endlich konkrete Schritte setzt, um den Virgl der Bozner Bevölkerung zurückzugeben“, schließen Matthias Cologna und Thomas Brancaglion.