Von: luk
Bozen – Der Südtiroler Schützenbund stärkt der Bozner Stadträtin Johanna Ramoser in ihrem Engagement für die Zukunft der deutschen Schule in Bozen den Rücken. Gleichzeitig fordert er die Südtiroler Landesregierung auf, in allen Problemschulen das muttersprachliche Prinzip durchzusetzen und konkrete politische Maßnahmen umzusetzen.
„Vor 100 Jahren wurde die deutsche Schule in Südtirol durch die italienischen Faschisten verboten. Heute sehen wir offensichtlich tatenlos einer Situation zu, in der die deutsche Sprache an deutschen Schulen in Südtirol an den Rand gedrängt wird, was nicht mehr länger akzeptabel ist. Zwar hat sich die neue Landesregierung auf den Grundsatz geeinigt, dass das muttersprachliche Prinzip in der deutschen Schule bedingungslos gilt und gemischtsprachige Experimente zu beenden sind. Diese Landesregierung ist aber noch nicht einmal im Amt und schon gibt es Anträge des Team K sowie der Grünen, die die gemischtsprachige Schule flächendeckend fordern. Dies beweist, dass es sehr schlecht um das volkstumspolitische Bewusstsein in Südtirol steht und dass bewusst an den zentralen Pfeilern der Autonomie gesägt wird. Zudem sind Erklärungen in Regierungsabkommen wertlos, wenn nicht konkrete politische Maßnahmen folgen. Bekannte Probleme müssen ausgeräumt und es muss sichergestellt werden, dass eine deutsche Schule effektiv eine deutsche Schule bleibt“, schreibt der Südtiroler Schützenbund in einer Presseaussendung.
Der Südtiroler Schützenbund unterstützt die Forderung von Stadträtin Johanna Ramoser, die paritätische Kommission schnellstmöglich zu besetzen. Diese habe dann zu kontrollieren, ob Kinder über genügen Deutschkenntnisse verfügen, um eine deutsche Schule zu besuchen.
„Unsere deutschen Schulen haben die zentrale Aufgabe, unsere Südtiroler Kinder ausreichend für die Zukunft auszubilden. Es ist für eine ethnische Minderheit wesentlich, dass eine korrekte Hochsprache erlernt wird. Unsere deutschen Schulen können und dürfen nicht zu Sprachschulen für Italiener und Einwanderer umfunktioniert werden. Die Sprachenerlernung muss vor Schuleintritt erfolgen, ansonsten wirkt sich diese fragwürdige Tendenz zu Lasten unserer Südtiroler Kinder aus. Wer die Sprachen nicht beherrscht, muss vorher in den Sprachenunterricht oder muss sich eben für die italienische Schule entscheiden. Ebenso öffentlich anzusprechen sind offensichtliche Probleme an Brennpunktschulen in Südtirol, an denen – gemäß betroffenen Lehrern – längst die öffentliche Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist. Jene Politiker, die vor einigen Monaten Stellung bezogen haben, als die medialen Hilferufe der betroffenen Lehrpersonen öffentlich wurden, sind aufgerufen, heute und nicht morgen politische Maßnahmen zu setzen. Ansonsten geht an unseren deutschen Schulen bald das Licht aus“, urteilt Landeskommandant Roland Seppi abschließend.