Von: mho
Terlan – Mit einer riesengroßen katalanischen Fahne bei der Burgruine Maultasch bei Terlan drückt der Südtiroler Schützenbund heute symbolisch seine Solidarität mit dem katalanischen Volk aus. “Beim am Sonntag anstehenden Referendum werden die Katalanen selbst bestimmen, wie ihre staatliche Zukunft aussehen soll. Seit Wochen versucht die spanische Regierung die katalanischen Volksvertreter unter Druck zu setzen”, kritisieren die Schützen in einer Aussendung.
Ein Umstand, der für den Südtiroler Schützenbund “untragbar” ist. Bereits einmal hätten zwei Teile eines europäischen Staates vor nicht allzu langer Zeit eine Trennung friedlich vollzogen. So trennten sich 1992 Tschechien und die Slowakei.”Sie harmonieren heute besser als je zuvor. Dieser Umstand sollte alle Verantwortlichen zum Nachdenken anregen und belegt einmal mehr, dass Grenzverschiebungen in Europa auch ohne Gewalt möglich sind. Letztendlich geht es darum, dass die Völker Europas selbst bestimmen können, mit wem sie ihre Zukunft gestalten wollen”, so der Schützenbund.
In diesem Sinne wünscht der Landeskommandant Elmar Thaler dem katalanischen Volk “die Kraft, alle Knebelungen des spanischen Nationalismus zu überstehen und damit weiterhin Vorbild für alle Völker Europas zu sein.”
Kollmann: Europa wird Farbe bekennen müssen
Die Europäische Kommission verhalte sich laut einer Presseaussendung von Christian Kollmann (STF) auffallend zurückhaltend, was dieser als regelrecht beschämend erachtet.
„Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die EU die Demokratie verlernt hat und sich nur dann in die Nationalstaaten einmischt, wenn es ihr gerade ins Konzept passt“, stellt Kollmann mit Bedauern fest. Auch warnt er: „Sollte am Tag des Referendums die Situation in Katalonien eskalieren und es zu Gewaltanwendungen kommen, macht sich Europa mitschuldig, weil es Spanien praktisch einen Freibrief zur Narrenfreiheit gegeben hat.”
„Spätestens am Tag nach dem Referendum wird Europa Farbe bekennen müssen. Juncker, Rajoy, Macron, Merkel werden endlich einsehen müssen, dass Staatsgrenzen auch innerhalb der EU nicht in Stein gemeißelt sind und die Selbstbestimmung ein demokratisches Grundrecht ist, das keinem fremdbestimmten Volk verwehrt werden darf“, so Kollmann abschließend.