Von: mk
Bozen – “Mit dem ÖBB Railjet Österreich, Europa und die Welt entdecken“ lautet der Slogan der ÖBB. Dass die Destination Südtirol auch in das Railjetportfolio aufgenommen wird, wünscht sich der Südtiroler Schützenbund. Und das nicht nur als Reaktion auf die missglückte und inzwischen nachgebesserte Gestaltung einer Taurus-Lock.
Eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h, barrierefreier Zugang zu 408 Sitzplätzen, Bordrestaurant, WLAN – das Flaggschiff der ÖBB, der Railjet schafft die Verbindung Innsbruck-Wien in wenig mehr als vier Stunden. Zürich, Wiesbaden, Frankfurt a.M. werden bislang unter anderen von diesem Hochgeschwindigkeitszug angefahren. Ab Dezember 2017 sollen die Railjet-Züge über Villach auch zwischen Wien und Venedig bzw. Udine verkehren. Bislang ausgeklammert bleiben die Städte der Europaregion Tirol, Bozen und Trient. Dabei wäre eine direkte Verbindung für diese beiden Orte nicht nur historisch gesehen von großer Bedeutung, ist man im Südtiroler Schützenbund überzeugt.
Während die italienische Bahn täglich einen sogenannten Frecciazug von Bozen über Trient und Verona nach Rom führt, hinke die ÖBB nach. “Technisch gesehen dürfte die Herausforderung machbar sein, so der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes. Man könnte eine Verbindung Wien-Bozen oder gar Trient zusammen mit der bestehenden Verbindung Wien-Bregenz organisieren. Die Zugteile würden dann in Innsbruck geteilt bzw. zusammengeführt.” Eine Praxis, die man „Flügelung“ nennt und die bei mehreren Destinationen des Railjets bereits angewandt wird.
Eine direkte Verbindung von und in die österreichische Hauptstadt wäre sowohl aus kultureller und touristischer Sicht als auch für wirtschaftliche Kontakte wichtig, so der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes, Elmar Thaler. Die Grundvoraussetzung für gute kulturelle Kontakte und zur Erschließung neuer Märkte seien nun mal auch annehmbare Anbindungen an das jeweilige Zielgebiet.
Am 21. August 2017 jährt sich die Eröffnung der Brennerbahn zum 150. Mal. „Vielleicht ein Anlass, um dieser Hauptverkehrsschlagader unserer Europaregion ein weitere sinnvolle und umweltfreundliche Destination hinzuzufügen“, so der Schützenbund.