Von: mk
Innsbruck – Vor genau 100 Jahren nahm die Teilung Tirols ihren Anfang. „Viele schreckliche Ereignisse haben sich seit jenen Tagen abgespielt. Mit dem Wegfall des Schlagbaumes am Brenner und den Beginn der verstärkten Zusammenarbeit innerhalb der Europaregion Tirol keimte wieder Hoffnung auf, dass zusammenwächst, was Habgier einst getrennt hat“, erklärt der Südtiroler Schützenbund in einer Aussendung.
In einer Gedenkfeier wurde in Innsbruck am Freitag des Endes des Ersten Weltkriegs gedacht. Das Zusammentreffen mit Politkern und Verbänden aus allen Landesteilen nahm der Südtiroler Landeskommandant der Schützen, Elmar Thaler, zum Anlass, um für Unterstützung für die österreichische Staatsbürgerschaft für Südtiroler zu werben und ein Memorandum zu übergeben.
„Die bald 100-jährige Trennung hat eine gemeinsame Entwicklung der Landesteile unterbunden. Die Südtiroler Schützen sind der Meinung, dass es nun, neben vielen kleinen Aktionen, auch mutige Zeichen zu setzen gilt. Ein solches Zeichen ist die österreichische Staatsbürgerschaft für Südtiroler, welche die Menschen in Südtirol wieder näher an Österreich – und somit auch an das Bundesland Tirol – bringt“, so Thaler.
Im Beisein der Vertreter der Bundesleitungen der verschiedenen Tiroler Schützenbünde und einer großen Zahl Nord- und Südtiroler Schützen bat die Delegation Landeshauptmann Günther Platter, die 2014 zugesicherte Unterstützung einzulösen und das Anliegen bei den maßgeblichen Stellen zu deponieren.
„Ein Gedenken an die vielen Gefallenen des Ersten Weltkrieges würde wohl eine leere Hülle bleiben, wenn wir uns nicht auch im Rahmen unserer Möglichkeiten für die Wiedergutmachung damals geschehenen Unrechts einsetzen würden“, so Thaler abschließend. Landeshauptmann Günther Platter sicherte seinerseits zu, demnächst auf die Schützen zukommen zu wollen.