Von: luk
Bozen – Ein neues Buchhaltungsprogramm stürzt die Berufs-, land-, haus- und forstwirtschaftlichen Schulen in Südtirol ins Chaos.
Laut dem Tagblatt Dolomiten können etwa Lieferanten von Lebensmitteln und Handwerksmaterialien derzeit nicht bezahlt werden. Die Schulen sind nämlich de facto zahlungsunfähig. An einer Lösung des Problems wird nun aber fieberhaft gearbeitet.
Der Alarm ging von den Schulsekretären aus: In einem Schreiben an die Führungskräfte sprechen sie von einem „enormen und nicht zu verantwortenden Mehraufwand“, der seit Jahresbeginn auf sie zugekommen sei. Einschulungskurse hätten zu spät begonnen, es gebe lediglich italienische Handbücher und das Buchhaltungsprogramm bereite Probleme.
Man sei derzeit nicht in der Lage, „die laufenden Verpflichtungen, wie Haushaltsplan oder Bezahlung von Rechnungen, wahrzunehmen“. Aus diesem Grund sind bereits Lieferanten abgesprungen.
Bildungslandesrat Philipp Achammer gibt das Dilemma gegenüber den „Dolomiten“ zu, betont aber, dass nicht alles nur dem Bildungsressort angelastet werden dürfe. „Die Schwierigkeiten, die derzeit zweifelsohne an den Landesschulen bestehen, ergeben sich aus der Verknüpfung zweier Faktoren: der Autonomie, die diese Schulen mit 1. Jänner 2017 erhalten haben und der Umstellung auf die doppelte Buchhaltung, die alle Schulen betrifft.“ Die Vorbereitung auf diese neuen Kompetenzen sei wohl unterschätzt worden, sodass die Schulen derzeit noch immer nicht informationstechnisch in der Lage sind, den Anforderungen gerecht zu werden.
Derzeit arbeite eine Arbeitsgruppe, in der auch die Sekretäre eingebunden seien, mit Hochdruck daran, das Buchhaltungssystem schnell derart anzupassen, das die dringendsten Notwendigkeiten möglichst bald erledigt werden können.