Von: luk
Bozen – „Dass sich die Zahl der infizierten Schüler erhöht hat, darf nicht dazu führen, dass Schulen geschlossen werden“, bringt es Tanja Rainer, SJR-Vorsitzende, auf den Punkt. Der Südtiroler Jugendring (SJR) fordert ein Sicherheitskonzept und viel mehr Testungen. „Es braucht eine Art ‚Rundum-Konzept‘, ein Sicherheitskonzept, das es erlaubt, dass Kindergärten und Schulen weiterhin offenbleiben. Es muss vor allem auch mehr und zielgerichtet getestet werden“, so Rainer, die mahnt, nun schnell zu reagieren und keine Zeit zu verlieren.
Der SJR habe entsprechende Vorschläge ausgearbeitet und diese auch der Landesregierung übermittelt. So plädiert der SJR dafür, in allen Schulen regelmäßig und kostenlos zu testen. Hierbei sei die gesamte Kindergarten- und Schulgemeinschaft, also Kinder und Jugendliche, pädagogische Fachkräfte, Lehrpersonen und das nicht unterrichtende Personal zu testen. Auch sollten die Tests direkt in der Schule durchgeführt werden. Zudem brauche es ein landesweit einheitliches Hygienekonzept für alle Schulstufen, das penibel eingehalten werden müsse. Der SJR setzt des Weiteren auf Sensibilisierung und Aufklärung: So soll den Schülern aller Schulstufen altersgerechte, klare und transparente Informationen zum Thema „Corona“ und zum Hygienekonzept gegeben werden. Werde ein positiver Corona-Fall festgestellt, so gelte es rasch zu handeln, Verzögerungen dürften keine passieren und die Kommunikationswege sollten klar feststehen.
„Bildung hat ihren Stellenwert und ist wichtig“, erklärt Rainer. Schließlich seien geregelte Tagesabläufe und soziale Kontakte für die Entwicklung junger Menschen von großer Bedeutung. „Kinder und Jugendliche haben aufgrund der langen Schließung der Bildungseinrichtungen im letzten Jahr stark gelitten, gerade auch weil die so wichtigen sozialen Kontakte gefehlt haben. Nun gilt es, so rasch als möglich zu handeln, um mit allen Mitteln eine Schließung abzuwenden“, so Rainer.
Der SJR erinnert an die Studie des Marktforschungsunternehmens IPSOS, die im Auftrag von Safe the Children, zu Tage befördert hat, dass italienweit aufgrund des Fernunterrichts mit 34.000 Schulabbrechern gerechnet wird, 35 Prozent der Jugendlichen über eine Verschlechterung der Schulausbildung klagen und für 46 Prozent es ein verlorenes Jahr ist.