Von: mk
Bozen – Migration, Wirtschaft, Tourismus und Verkehr – das waren die Schwerpunktthemen eines Besuchs des Schweizer Botschafter Kessler bei Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Das Thema Migration stand beim heutigen Besuch des Schweizerischen Botschafters in Italien, Giancarlo Kessler, bei Landeshauptmann Arno Kompatscher im Landhaus 1 ganz oben auf der Agenda. Landeshauptmann Arno Kompatscher erklärte gegenüber dem Schweizerischen Botschafter, dass er die Situation an den Grenzübergängen aufmerksam beobachte, zumal für Südtirol die Perspektive eines Europas der offenen Grenzen sehr wichtig sei. Botschafter Kessler bestätigte, dass die Zusammenarbeit mit den italienischen Behörden gut funktioniert. Gleichzeitig stellte er aber die Frage, wie lange diese Situation aufgrund des kontinuierlichen Migrationsflusses für Italien noch zu bewältigen sei.
Was die wirtschaftliche Zusammenarbeit angeht, so sehen beide Gesprächspartner Entwicklungspotential. Botschafter Kessler kündigte an, bei seinem heutigen Besuch der IDM das Thema weiter vertiefen zu wollen. Landeshauptmann Kompatscher verwies auf die Schweiz als wichtigen Wachstumsmarkt für Südtirols Tourismus, aber auch auf auszubauende Kooperationen in der Innovation, dem produzierenden Gewerbe den alpinen Technologien und dem Verkehr. “Als aneinandergrenzende Alpenländer haben wir viele Gemeinsamkeiten und können uns gegenseitig in unserer Entwicklung unterstützen”, so Landeshauptmann Kompatscher.
Dies gilt beispielsweise auch für den Sektor Verkehr: In der Schweiz ist der Gotthardtunnel am 1. Juni eröffnet worden und wird am 11. Dezember für den Personen- und Güterverkehr in Betrieb genommen, in Südtirol arbeitet man derzeit am Brennerbasistunnel. Über die Fortschritte in Planung und Bau des BBT informierte Landeshauptmann Kompatscher seinen Gast. Zudem wurde auch über die grenzüberschreitenden Verkehrsverbindungen zwischen der Schweiz und Südtirol gesprochen. Die Bahnverbindung zwischen dem Vinschgau und dem Engadin könnte einen neuen Trend im Alpentourismus anstoßen und stelle eine Chance für die Entwicklung beider Länder dar, war man sich einig. In diesem Zusammenhang wurde auch über das leise Rollmaterial gesprochen, das in der Schweiz ab 2020 Pflicht ist. Landeshauptmann Kompatscher sprach von einer guten Entscheidung, der Italien nicht nachhinken dürfe. Was die Grenzpendler angeht, wird Italien gemäss der biltateralen Vereinbarung über deren Besteuerung entscheiden, wie diese umzusetzen ist.
Landeshauptmann Kompatscher nutzte schließlich das einstündige Gespräch mit dem Schweizerischen Botschafter und dem Generalkonsul in Mailand, Felix Baumann, auch dazu, die beiden Gäste über die Entwicklungen in Südtirol zu informieren.