Von: mk
Bozen – Nach den umstrittenen Aussagen von Jürgen Wirth Anderlan hat sich sein Parteikollege Andreas Colli weder hinter ihn gestellt, noch sich von ihm distanziert. Jeder treffe seine Entscheidungen nach eigenem Wissen und Gewissen, meinte Colli. Reicht das oder ist so eine Reaktion einfach nur arrogant?
Eines gleich vorweg: Eine Zwei-Mann-Partei kann die Arbeiten im Landtag nicht wirklich beeinträchtigen. Ob sich die Liste rund ein halbes Jahr nach den Wahlen bereits spaltet oder nicht, spielt keine große Rolle.
Trotzdem klingt es verwunderlich, dass man plötzlich so tut, als sei man von bestimmten Sprüchen überrascht. Bereits sein Rapvideo „Mamma Tirol“, das ihm seine Position als Landeskommandant bei den Schützen kostete, hat gezeigt, aus welchem Holz Jürgen Wirth Anderlan geschnitzt ist. Die Kombination von Wort und Bild ergab deutschnationale, rassistische, sexistische und homophobe Aussagen, wie viele Kritiker fanden. Die Einladung des rechtsextremistischen Aktivisten Martin Sellner kommt noch als Sahnehäubchen obendrauf.
Die Impfgegner, die Wirth Anderlan nachklatschten und ihn wählten, schienen sich über bestimmte Einstellungen offensichtlich nicht im Klaren zu sein.
Umso mehr trifft das auf jene Personen zu, die mit dem Kalterer auf derselben Liste bei den Landtagswahlen kandidierten. Oder hat ihnen manches sogar imponiert? Schwer zu sagen, wenn man sich nicht wirklich distanzieren will.