Von: mk
Bozen – Die Tiroler Landesregierung mit Landeshauptmann Günther Platter und Verkehrsreferentin Ingrid Felipe hat am 18. Mai 2016 die Einführung des Sektoralen Fahrverbots auf einem Anschnitt der Inntal-Autobahn ab 1. November 2016 beschlossen – als Verpflichtung, sperrige, nicht verderbliche Güter wie Holz, Steine, Marmor, Stahl oder auch Müll vom Lkw auf die Bahn zu bringen. Die Maßnahme wird infolge bisher fehlenden Einspruchs der EU mit Sicherheit in Kraft treten. Darauf verweisen die Grünen Landtagsabgeordneten Hans Heiss, Brigitte Foppa und Riccardo Dello Sbarba in einer Aussendung.
Die Wirkung der Maßnahme sei zwar beschränkt, vor allem dann, wenn sie bestimmte Lkw-Kategorien ausklammert. Dennoch sei es begrüßenswert, dass die Tiroler Schwarz-Grün-Regierung nun ernst mache und in wenigen Tagen einen Teil der Lkw von der Straße hole – hoffentlich unter Beibehaltung von Tempo 100 – des Lufthunderters, der erste Entlastung gebracht habe, erklären die Südtiroler Grünen weiter.
„Südtiroler Solidarität ist nun gefragt: Das Sektorale Fahrverbot sollte auch von Südtirols Landesregierung überprüft und die Tiroler Position weiterhin auf allen Ebenen unterstützt werden. Die Klage der Handelskammer Bozen gegen das Sektorale Fahrverbot ist hingegen ein unnötiger Angriff auf eine maßvolle Einschränkung, die weite Teile Südtirols ausnimmt“, glauben die Grünen.
Ihrer Ansicht seien entschiedene Maßnahmen auch südlich des Brenners zur Nachahmung empfohlen. „Die Einführung von Tempo 100 auf der A22 ist aus Gesundheitsrücksichten längst schon geboten – hierzu liefern die von LR Theiner wiederholt vorgestellten, miserablen Luftwerte die beste Argumentation. Die sprunghafte Zunahme des Schwerverkehrs in den letzten Jahren liegt auf der Hand, ebenso der Rückgang des Gütertransports auf Schiene, der seit 2010 von 35 auf 28 Prozent eingebrochen ist. Nicht der nur saisonal spürbare Hausbrand ist – wie Frächtervertreter Morandell behauptet – das Kreuz der Brennerroute, sondern ihre Überlastung als Transitschleuse“, so die Grünen.
„Südtiroler Schützenhilfe für Tirol wäre in einer Zeit, in der die Interessengegensätze etwa in der Flüchtlingsfrage deutlich hervortreten, dringend gefragt: Im Sinne der gutnachbarlichen Beziehungen, vor allem aber der Menschen an den Transitrouten“, erklären die Grünen abschließend.