Selenskyj: Ukraine braucht mehr Patriot-Flugabwehrsysteme

Selenskyj appelliert nach tödlichen Angriffen an Verbündete

Donnerstag, 04. Juli 2024 | 05:30 Uhr

Von: APA/dpa

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet die Verbündeten um mehr Flugabwehr-Systeme für sein Land. Er verwies dabei auf den jüngsten russischen Raketenangriff auf die Großstadt Dnipro, bei dem fünf Menschen getötet und über 50 weitere verletzt worden seien. Auch Wohngebäude und ein Krankenhaus sollen beschädigt worden sein.

“Es gab auch Raketenangriffe auf unsere anderen Regionen, Lenkbomben auf Charkiw und unsere Frontstellungen”, sagte Selenskyj gestern in seiner abendlichen Videoansprache. Beim Angriff auf einen Vorort von Charkiw wurden nach ukrainischen Angaben 14 Menschen verletzt. Zur Abwehr dieser Angriffe benötige die Armee seines Landes mehr Waffen, sagte Selenskyj. “Wir können das alles nur mit mehr Luftverteidigungssystemen, nur mit mehr Langstreckenangriffen auf die Stützpunkte und Luftstützpunkte der russischen Terroristen stoppen.”

Aktuell sind in der Ukraine vier Patriot-Flugabwehrsysteme im Einsatz. Zwei von ihnen wurden aus Deutschland zur Verfügung gestellt. Selenskyj hat den weiteren Bedarf seines Landes zuletzt auf mindestens sechs weitere Patriot-Systeme geschätzt. Die Ukraine hofft, dass es dazu beim NATO-Gipfel in der kommenden Woche eine Entscheidung gibt.

Der ukrainische Präsident hat zudem mehrfach von den Verbündeten die Erlaubnis eingefordert, die gelieferten westlichen Waffen auch gegen Ziele tief auf russischem Staatsgebiet – etwa gegen Militärflughäfen – einsetzen zu dürfen. “Wir erörtern all dies aktiv mit unseren Partnern auf allen Ebenen”, sagte der Staatschef.

Bisher darf das ukrainische Militär schwere Waffen nur im Frontgebiet sowie östlich von Charkiw im Grenzgebiet zu Russland einsetzen, weil die Verbündeten Sorge vor einer zu weitreichenden Beteiligung am Krieg mit Russland haben. Bei Angriffen tief im russischen Hinterland setzt die Ukraine Drohnen ein, die nicht so viel Sprengwirkung haben wie etwa Marschflugkörper oder Raketen.

Die Umgebung der ostukrainischen Stadt Pokrowsk in der Region Donezk steht aktuell im Fokus des Frontgeschehens. Nach Darstellung der dort eingesetzten 47. mechanisierten Brigade der ukrainischen Streitkräfte versuchen russische Truppen, die Verteidigungslinien der Ukrainer zu durchbrechen. Dabei setze das russische Militär in erster Linie auf massierte und von Kampfdrohnen unterstützte Infanterieangriffe, sagte Brigadesprecherin Anastasija Blischtschik im Fernsehen.

“Dass wir seit einem Monat kaum gepanzerte Fahrzeuge auf dem Gefechtsfeld sehen, ist zumindest einzigartig, da ihnen (den Russen) diese Waffen ausgegangen sind”, sagte Blischtschik. Aufklärungsdrohnen zeigten “riesige Friedhöfe” zerstörter gepanzerte Fahrzeuge. Deswegen versuche die russische Seite, das Kampfgeschehen mit starken Infanteriekräften zu dominieren.

Nach Darstellung des Generalstabs in Kiew versucht das russische Militär, in der Region um Pokrowsk “die Schlagzahl zu erhöhen”. Entsprechend würden die Verteidigungslinien verstärkt und mehr Munition an diesen Frontabschnitt gebracht.

Auch rund um Tschassiw Jar, wenige Kilometer westlich der von Russlands Armee eroberten Stadt Bachmut, lieferten sich die Kriegsparteien schwere Kämpfe. Nach Darstellung ukrainischer Militärs versuchten russische Bodentruppen dort wiederholt, unter einem Schutzschirm von sogenannten Kamikaze-Drohnen und Artillerie in die ukrainischen Stellungen einzudringen. Die derzeitige Frontlage kann von unabhängiger Seite nicht eingeschätzt werden.

Kommentare

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3 Kommentare auf "Selenskyj appelliert nach tödlichen Angriffen an Verbündete"


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N. G.
N. G.
Kinig
4 h 39 Min

Auszug Artikel: “Bisher darf das ukrainische Militär schwere Waffen nur im Frontgebiet sowie östlich von Charkiw im Grenzgebiet zu Russland einsetzen, weil die Verbündeten Sorge vor einer zu weitreichenden Beteiligung am Krieg mit Russland haben”

Tja, die Sorge kann ich im Gegensatz zu vielen teilen! Die Verantwortlichen wissen das man mit dem Feuer spielt. Möchtegern Experten sagen:”Alles nur ein Bluff”!

real1st
real1st
Tratscher
37 Min 21 Sek
und Freunde des Bunkeropas haben bereits bei Helmen gesagt dass ist zu viel das kann man doch nicht machen… man hätte die Ukraine sofort und besser unterstützen sollen wo sind die ganzen roten Linien? was soll passieren dass er die Nato mit Atomwaffen angreift? dass wäre Selbstmord und das weiß er und seine Oligarchen die wollen ihren Lebensstil nicht aufgeben. taktische Atomwaffen? ok der westen würde erschrecken die militärische Sinnhaftigkeit ist begrenzt und China hat bereits gesagt dass auf keinen Fall Atomwaffen eingesetzt werden dürfen. die einzige Möglichkeit diesen Krieg bestmöglich zu beenden ist die Ukraine so zu unterstützen dass… Weiterlesen »
real1st
real1st
Tratscher
30 Min 24 Sek

du willst Millionen von Ukrainern zwingen im Faschismus zu leben… du musst nur eines bedenken am Anfang des Krieges hat ein minderjähriges Mädchen ein Anti-Krieg Bild gemalt, zuerst wurde sie und danach ihr Vater eingesperrt denn er hat das Kind nicht gut erzogen… eine so große und wundervolle Nazzion “wortspiel grins” hat Angst vor einem Bild einer 13 jährigen

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