Selenskyj war in den vergangenen Tagen in Deutschland und Italien

Selenskyj hofft nach Europa-Tour auf positive Signale

Montag, 09. September 2024 | 03:44 Uhr

Von: APA/dpa

Nach seinen Gesprächen mit Vertretern der US-Regierung während des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe im deutschen Ramstein wartet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj jetzt “sehr gespannt” auf Ergebnisse. Konkret hatte Selenskyj am Freitag von den Verbündeten weitreichende Waffen und die Erlaubnis zu deren Einsatz gegen militärische und logistische Ziele auf russischem Staatsgebiet gefordert. Bisher wurde diese Erlaubnis nicht erteilt.

Die Ukraine versuche, ihre Partner auf allen Ebenen vom Einsatz weitreichender Raketen zu überzeugen, betonte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft und beklagte fehlende Entscheidungsbereitschaft: “Russland kann vor der Suche nach Frieden ebenso zurückschrecken wie die Welt vor starken Entscheidungen, Russland zu besiegen, zurückschreckt.”

“Wir arbeiten ständig mit Vertretern beider Parteien in den Vereinigten Staaten von Amerika zusammen – am Rande des Forums in Italien traf ich mit einer Delegation des US-Kongresses zusammen”, berichtete Selenskyj von einem anschließenden Besuch in Italien am Freitag. “Wir sprachen insbesondere über den Siegesplan für die Ukraine – über einige seiner Details.” Die Ukraine werde sowohl US-Präsident Joe Biden als auch die beiden Bewerber um seine Amtsnachfolge, Donald Trump und Kamala Harris, über Details informieren.

Bei dem Treffen in Ramstein waren Kiew weitere Waffen und sonstige militärische Unterstützung zugesagt worden. “Jetzt, zu Beginn des Herbstes, geht es für uns vor allem darum, die Position der Ukraine und der Ukrainer zu stärken, unsere Städte und Dörfer vor dem russischen Terror zu schützen und natürlich unseren Soldaten an der Front mehr Möglichkeiten zu geben”, sagte Selenskyj. Dabei meinte er vor allem die zuletzt schwer umkämpften ostukrainischen Regionen Pokrowsk, Torezk und Kurachowe.

Die ukrainischen Streitkräfte haben bei einem Drohnenangriff auf die südrussische Region Belgorod ein Treibstofflager in Brand gesetzt. Unter Berufung auf Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow meldete die russische Staatsagentur Tass, dass eine Kampfdrohne das Lager im Bezirk Wolkonowsk getroffen habe. “Durch die Explosion sind die Tanks in Brand geraten.”

Die ukrainischen Streitkräfte sind zuletzt dazu übergegangen, logistische und militärische Ziele auf russischem Staatsgebiet mit Kampfdrohnen anzugreifen. Immer wieder erzielen sie mit diesen Nadelstichen spektakuläre Ergebnisse. Die ukrainische Rüstungsindustrie hat in den vergangenen Monaten Tausende von Drohnen, die relativ preiswert sind, in verschiedenen Ausführungen und mit unterschiedlichen Reichweiten an die Streitkräfte geliefert.

Der seit Wochen andauernde Ansturm russischer Truppen gegen die ukrainischen Verteidigungslinien rund um Pokrowsk am Rande des Donbass wurde mit aller Wucht fortgesetzt. Im Tagesverlauf seien in dem Abschnitt im Osten des Landes insgesamt 23 russische Angriffe abgewehrt worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht mit. “Die Lage im Sektor Pokrowsk bleibt angespannt”, hieß es. Ähnlich schwere Gefechte wurden auch aus dem nahe gelegenen Kurachowe gemeldet. Dort habe die russische Armee insgesamt 19 Mal versucht, die ukrainische Verteidigung auszuhebeln. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. Die russische Armee versucht seit Monaten, ihre Positionen rund um den Donbass auszuweiten.

Ukrainische Truppen haben eine weitere Brücke über den Sejm in der Region Kursk beschädigt. Die Brücke in der Nähe des Dorfes Karysch sei nur noch von leichten Personenwagen befahrbar, berichtete die Agentur Unian unter Berufung auf Militärquellen. Mit der Zerstörung von mehreren Brücken in der Region haben die ukrainischen Truppen die dort verteidigenden russischen Einheiten in eine schwierige Lage gebracht und von der Versorgung weitgehend abgeschnitten.

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5 Kommentare auf "Selenskyj hofft nach Europa-Tour auf positive Signale"


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Speedy Gonzales
Speedy Gonzales
Superredner
4 h 31 Min

Keine Langstreckenwaffen für die Ukraine, die Gefahr ist zu groß ganz Europa in den Krieg mit hineinzuziehen.

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
4 h 23 Sek
Hosch nit sogor selber mol behauptet Russland greift sicher kein NATO Land? 🤔 Wor sem logisch in pro Russischen Kontext ober gsog hosch es, bin mir Recht sicher muaš i sogen… 😉 Glab die Gefahr hält sich in Grenzen. A wenn dua als Genial unsigsch ober glab a rotere Linie wie Kursk gibs nit. Sem hots a ghoaßn jeder ungriff auf Russisches Gebiet werd mit Atombomben beworfen. 🤷 Und in dor Realität isch er nit in dor Lage se ausi zuschmeißen. Nit weil er nit will sondern weil erst schlich und uanfoch grod nit konn. Also keine Panik, de Erlaubnis… Weiterlesen »
Suedtirolfan
Suedtirolfan
Universalgelehrter
2 h 23 Min

@Goennenihrwichtigtuer
Die Minusdrücker werden es nie begreifen. Sie möchten am liebsten dem Verbrecher im Kreml huldigen und durchschauen nicht seine teuflische Boshaftigkeit.
Ein paar “Aufrechte” hier auf SN gibt es noch !
Und ich weiß du gehörst auch noch
dazu.
Dafür möchte ich dir meinen – ehrlich
gemeinten – Dank aussprechen. 🛡👍

Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Goennenihrwichtigtuer
Universalgelehrter
2 h 36 Min

😁 wie erbärmlich die Bubis muaner die Realität mit an minus verändern zu kennen… 😁😎

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