Er vergleicht Russland mit Hamas

Selenskyj warnt vor drittem Weltkrieg – VIDEO

Dienstag, 10. Oktober 2023 | 10:32 Uhr

Von: mk

Kiew – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland vor, neben dem Angriffskrieg auf sein Land nun auch einen Flächenbrand im Nahen Osten entfachen zu wollen. Zudem warnte er in seiner abendlichen Videobotschaft vor der Gefahr eines dritten Weltkrieges.

“Wir haben Daten, die klar beweisen, dass Russland daran interessiert ist, im Nahen Osten einen Krieg loszutreten, so dass eine neue Quelle von Schmerz und Leid die Einheit der Welt untergräbt”, erklärte Selenskyj im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter).

In Zusammenhang mit dem Großangriff der Hamas auf Israel, meinte Selenskyj, dass Weltkriege der Vergangenheit mit lokalen Aggressionen begonnen hätten. Die Hamas wird von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft.

“Wir sehen Moskaus iranische Freunde, die offen jene unterstützen, die Israel angegriffen haben”, erklärte Selenskyj, der selbst jüdische Wurzeln hat. Kremlnahe Propagandisten würden außerdem Schadenfreude wegen der Gewalt gegen Israel hegen, lautete ein weiterer Vorwurf von Selenskyj.

Woher die Informationen stammen, dass Russland an einer Destabilisierung im Nahen Osten interessiert sei, erklärte der ukrainische Präsident nicht. Wie n-tv berichtet, hatte Selenskyj dem Iran auch im Zuge der russischen Invasion in die Ukraine immer wieder vorgeworfen, Moskau mit Drohnen und anderen Waffen zu unterstützen.

Selenskyj vergleicht Russland mit Hamas

Nach seiner Videobotschaft am Sonntag rief Selenskyj erneut zum gemeinsamen Kampf gegen den Terror auf. Zuvor hatte er in einer Videoansprache vor Parlamentariern aus den NATO-Mitgliedstaaten in Kopenhagen die Gräueltaten der Hamas gegen Israel mit denen Russlands gegen die Ukraine verglichen. “Der einzige Unterschied ist, dass es dort eine Terrororganisation ist, die Israel angegriffen hat, und hier ein Terrorstaat ist, der die Ukraine angegriffen hat”, betonte Selenskyj.

Nach Angaben des Außenministeriums in Moskau pflegte Russland auch in diesem Jahr Kontakte zur militanten Hamas. Der Nahost-Beauftragte des Kreml, Vizeaußenminister Michail Bogdanow, führte etwa Gespräche mit Hamas-Vertretern am Telefon und bei persönlichen Treffen. Der Kreml hatte sich erst am Montag erstmals zur Gewalt in Israel ein Statement abgegeben und Besorgnis zum Ausdruck gebracht.