Von: mk
Villanders – Am 17. März wird er 70: Die Rede ist vom ehemaligen Co-Vorsitzende, EU-Parlamentarier und Landtagsabgeordnete der Grünen – nach respektabler SVP-Arbeitnehmer-Vergangenheit. Die Grünen wünschen Sepp Kusstatscher alles Gute.
„Wer ihn kennt, weiß um Sepp Kusstatschers Stärken: Begeisterung für seine Themen, Vertrauen in die Umsetzbarkeit von zukunftsträchtigen Ideen (egal, wie sehr auch andere dran zweifeln) und grenzenlose Geduld im Wiederholen guter Argumente. Getragen von Großzügigkeit und Bescheidenheit, Humor und absoluter Zuverlässigkeit als verlässlichen Charaktereigenschaften. Wir Grüne haben Sepps Optimismus und seinen felsenfesten ökosozialen Humanismus über Jahre aus der Nähe schätzen dürfen und gratulieren ihm nun zum runden Geburtstag und zu seinem prallen Leben, das zu großen Teilen der Öffentlichkeit gewidmet war: Als blutjunger Bürgermeister in Villanders brachte er seine Heimatgemeinde ab 1974 nach vorn, er beseelte die SVP-Arbeitnehmer mit seinen ökosozialen Überzeugungen und vertrat sie 1988 bis 1993 würdig im Landtag“, erklären die beiden Co-Vorsitzenden Brigitte Foppa und Hans Heiss, der Landtagsabgeordnete Riccardo Dello Sbarba und Karl Tagust, Vorsitzender des Grünen Rates.
Als Direktor an der „Hellenstainer“ in Brixen habe er ungezählte Schüler und Lehrpersonen motiviert und der beruflichen Bildung wertvolle Impulse gegeben, bis er von seiner Direktion abtrat, um direkt im Amt für Berufsbildung zu arbeiten. Als Vorsitzender der Südtiroler Hochschülerschaft war Kusstatscher bereits früh ein damals noch angefeindeter Verfechter einer Universität in Südtirol.
Mit 56 Jahren startete Sepp unverhofft in seinen zweiten politischen Frühling: Nach rasanter Durchwahl in den Südtiroler Landtag auf der Grünen Liste im Herbst 2003 ging er im Mai 2004 in den EU-Wahlkampf und wurde triumphal ins EU-Parlament gewählt. „Intensiver Einsatz in den Bereichen Arbeit und Soziales, Transport und Tourismus sicherte ihm herausragenden Ruf – nicht zuletzt als fleißigster EU-Parlamentarier Italiens. Dass er 2009 nicht mehr wieder gewählt wurde, stimmte ihn nicht weiter traurig, zumal es an ehrenamtlichen Aufgaben nicht mangelt: So ist Sepp ein europaweit angesehener Verfechter des Bedingungslosen Grundeinkommens, ein kompromissloser Kritiker des Neoliberalismus und seiner ausbeuterischen Auswüchse“, erklären die Grünen. Auch den BBT lehnt er nach wie vor entschieden ab – „mit guten Argumenten, die jüngst auch in Bayern Gehör fanden! Und dass der Villanderer ein passioniertes Mitglied des Kultur- und Museumsvereins Villanders ist, spricht für seine Liebe zur engeren Heimat.“
Privates Glück findet Sepp an der Seite seiner Frau Maria, im Blick auf die Töchter Elisabeth und Verena und ihre Familien, zumal sie seinen Einsatz für das Gemeinwohl mittragen und nachvollziehen.
„Wir sind Sepp außerordentlich dankbar für das Gute, das er für die Grünen geleistet hat, nicht nur in seinen parlamentarischen Ämtern, sondern auch als grüner Co-Sprecher von 2009 bis 2012. Sepp Kusstatscher verkörpert in seiner Persönlichkeit die besten Seiten Südtirols: Bodenständigkeit, Weltoffenheit und Verantwortungsbewusstsein. Obwohl er nie das Tiroler Verdienstkreuz erhalten wird, hat er sich um das Land in überreichem Maß verdient gemacht. Dafür schulden nicht allein wir Grüne ihm besonderen Dank, verbunden mit den Wünschen: Ad multos annos, lieber Sepp!“, erklären die Grünen abschießend.