Von: mk
Bozen – Gewalterfahrungen, besonders sexueller Art, von Kindern und Jugendlichen bleiben auch in Südtirol oftmals im Schatten. Dennoch ist es wichtig zu wissen, dass es Anlaufstellen gibt. Minderjährige, die Opfer von Gewalt in jeglicher Form erfahren, können sich in den Sozialsprengeln, bei den Psychologischen Diensten, bei den Familienberatungsstellen und der Kinder- und Jugendanwaltschaft, aber auch bei den Beratungsstellen “Il Germoglio – Der Sonnenschein” des Vereins La Strada-Der Weg oder young & direct Hilfe holen. Ordnungskräfte und die Gerichtsbarkeit werden in diesem Fall ebenfalls aktiv. Auch alle, die von Situationen des Missbrauchs wissen oder einen entsprechenden Verdacht hegen, sollen sich an die mit dem Schutz des Kindes beauftragten Institutionen wenden. Um dieses bereits bestehende Netzwerk weiter zu verdichten, hat Soziallandesrätin Waltraud Deeg heute der Landesregierung weitere Maßnahmen in diesem Bereich vorgeschlagen.
“Nicht nur die jüngsten Ereignisse haben gezeigt: Wir müssen dieses Tabuthema brechen und Hilfsangebote weiter ausbauen. Das Thema ist ein hochsensibles, weshalb es ein dicht gewebtes Netzwerk an Fachkräften und Anlaufstellen braucht”, ist Landesrätin Deeg überzeugt
Vor allem geht es darum, die Dienste vor Ort durch interdisziplinäre Fachteams zu unterstützen. Die Fachteams sollen aus Fachkräften aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich sowie einer Vertretung der Ordnungskräfte bestehen. Künftig soll dieses Team die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in bestehenden privaten und öffentlichen Institutionen, Einrichtungen und Diensten, die mit Kindern, Jugendlichen und Familien in Kontakt stehen, durch Beratung und Sensibilisierung unterstützen, um mit (Verdachts-)Situationen von sexueller Gewalt frühzeitig und kompetent umgehen zu können. Im Amt für Kinder- und Jugendschutz und soziale Inklusion in Zusammenarbeit mit dem Dienst “Il Germoglio – Der Sonnenschein” des Vereins La Strada-Der Weg wird bereits seit einigen Jahren an einer besseren Vernetzung mit unterschiedlichen Partnern und an einem gemeinsamen Konzept gearbeitet. Dieses soll die rechtliche Basis abklären und weitere Maßnahmen und Schritte aufzeigen.