Von: mk
Bozen – Die Südtiroler HochschülerInnenschaft zeigt sich verwundert über die in ihren Augen völlig falsche Darstellung der Tatsachen vonseiten der Universitätsleitung zur geplanten Podiumsdiskussion.
Wie berichtet, bemühte sich die Südtiroler Hochschülerschaft kürzlich darum, eine Podiumsdiskussion zu den Olympischen Winterspielen 2026 zu organisieren. Am Podium teilnehmen sollten Vertreter sowohl der Politik als auch der Wissenschaft. Für die Räumlichkeiten wandte sich die Hochschülerschaft an die Universität Bozen. Diese erteilte der SH jedoch eine Abfuhr – unter anderem deshalb, weil die Universität eine wissenschaftliche Struktur sei, die sich mit Forschung auseinandersetzt, und nicht ein Forum für politische Themen.
„Dass eine Universität keinerlei Parteiveranstaltungen abhalten kann, ist klar, aber davon war nie die Rede! Es geht um den gesitteten Austausch politischer Positionen zu Olympia 2026, einem gesellschaftlich relevanten Thema. Wirtschafts- und naturwissenschaftliche Einschätzungen erhalten auf dem Podium gleich viel Raum wie politische Positionen. Und die Universität Bozen gibt diesem Austausch keinen Raum“, betont Alexander von Walther, Vorsitzender der SH mit Verweis auf das geplante Podium mit zwei politischen Teilnehmern und zwei wissenschaftlichen.
„Jetzt verbreitet die Universität medial auch noch die Unwahrheit, dass wir ein rein parteipolitisches Podium geplant hätten. Wir haben am 19. August eine Anfrage an die Universitätsleitung geschickt, schon da war die Rede von zwei Wissenschaftlern und zwei Politikern auf dem Podium. Einige Tage später konnten wir aufgrund der Zusagen schon konkrete Namen nennen. Unserer Ansicht nach kann ein Podium nicht recht viel ausgewogener sein; dass die Universität nun von einer rein parteipolitischen Veranstaltung spricht, wo doch zwei renommierte Wissenschaftler auf dem Podium mitdiskutieren werden, werten wir als billigen Versuch, sich mittels einer Verdrehung der Tatsachen aus der Affäre zu ziehen. Es war von Anfang an von zwei Wissenschaftlern und zwei Politikern die Rede!“, betont die SH. Man könne das auch anhand der allerersten Anfrage vom August beweisen. „Wir haben von Anfang an transparent kommuniziert, was wir planen!“
Auch das Argument, dass es in Bozen nicht an Räumlichkeiten für Podiumsdiskussionen mangelt, findet die SH sehr fadenscheinig. „Das stimmt an sich schon, wir haben ja glücklicherweise gleich eine andere Möglichkeit gefunden. Nur, dass die größte und älteste Studierendenorganisation Südtirols eine Podiumsdiskussion mit zwei Universitätsprofessoren und zwei Politikern nicht an der einzigen Universität veranstalten darf, ist völlig unverständlich und ärgerlich. Gerade weil das an Universitäten im benachbarten Ausland und im Rest Italiens möglich ist! Daher lassen wir die Aussage, es gibt andere Orte dafür, nicht gelten!“, kritisiert von Walther die Argumentation der Universitätsleitung.
Auch dass die Idee einer Podiumsdiskussion von einer antiquierten Sichtweise auf eine Universität zeuge, wie die Universitätsleitung der Presse gegenüber behauptet, sorgt bei der SH für Kopfschütteln. „Dann sind alle Universitäten im benachbarten Ausland antiquiert und nur die Freie Universität Bozen ist moderner“, so die Südtiroler HochschülerInnenschaft mit Verweis auf Podiumsdiskussionen an anderen Universitäten. „Überall war es uns möglich, Diskussionen zu gesellschaftlich relevanten Themen zu veranstalten. Nur in Bozen hat man uns bereits mehrmals Steine in den Weg gelegt.“