Von: ka
Bozen – “Ein Attentat, das keines war. Und: Wie Italien durch Manipulationen dem österreichischen EWG-Beitritt mit einem Veto zuvorkam. So oder so ähnlich kann man den „Vorfall“ auf der Porzescharte und dessen direkte außenpolitische Folgen beschreiben. Später wurden mit einem Rechtsspruch drei österreichische Staatsbürger in Italien in Abwesenheit zu lebenslangen bzw. langen Haftstrafen verurteilt, in Österreich aber freigesprochen. So kann man das Ganze vor 50 Jahren zusammenfassen”, so SHB-Obmann Roland Lang.
“Der italienische Staatspräsident kann das Fehlurteil von Florenz keineswegs aufheben, solange die noch lebenden Personen kein Gnadengesuch einreichen. Wieso sollte man einen solchen Antrag stellen, wenn man nichts getan hat? Indirekt käme das von der Politik verlangte Gnadengesuch einem Schuldgeständnis gleich”, zeigt Lang auf.
“Nun gibt es im Internet eine Online-Petition. Unter https://www.patriotpetition.org/2017/07/13/unrecht-vergeht-auch-nach-50-jahren-nicht/ kann sich jeder heimatliebende und demokratisch gesinnte Mitbürger eintragen und dazu beisteuern, dass endlich ein Schlussstrich unter dieses traurige Kapitel der neueren (Süd-)Tiroler Zeitgeschichte gezogen kann. Vielleicht gehen dem italienischen Staat, der schleppend seine Archive öffnet, die Augen auf und es kommt zur überfälligen Rehabilitierung der beiden noch lebenden „Bauernopfer“ der Südtirol-Politik. Die Petition kann ein Beginn sein”, so Lang.
“Abschließend legt der Südtiroler Heimatbund jedem noch einmal das Werk des Wiener Militärhistorikers Hubert Speckner „Zwischen Porze und Roßkarspitz“ ans Herz, indem der „Vorfall“ auf der Porzescharte minutiös dargestellt und die Schuld der in Florenz 1970 unschuldig Gebrandmarkten ausführlich widerlegt wird”, schließt Lang.