Von: luk
Bozen – Der Südtiroler Heimatbund begrüßt den vom Bozner Bürgermeisters Renzo Caramaschi wiederaufgegriffenen Vorschlag, den Siegesplatz in Friedensplatz umzubenennen. “Dieser Schritt kann als ein kleiner Schritt dazu beitragen, dass in der Talferstadt ein neuer, europäischer Geist ohne Revanchismus und Nationalismus aufleben kann”, so Obmann Roland Lang.
“Somit kann auch Bozen endlich im 21. Jahrhundert ankommen. Denn jeder Quadratzentimeter, der in der Südtiroler Landeshauptstadt an das verbrecherische und autoritäre faschistische Regime erinnert, ist zu viel. Nehmen wir dem unseligen Denkmal sein Drumherum, die Grünzone, Kreuzung, Bushaltestellen, den Marktplatz. Mit der Namensänderung würden knapp zwei Hektar Grün- und Parkfläche von einer nationalistischen, gegen das friedliche Zusammenleben gerichteten Bezeichnung befreit. Auf dem Stadtplan, den Tafeln der Bushaltestellen, den Ankündigungen des Samstag- Marktes, und auf den Navis der Touristen würde der Sieg, der keiner war, verschwinden. Der neue Name Friedensplatz würde zeigen, dass auch in der Landeshauptstadt ein besseres Zusammenleben möglich ist”, so Lang.
Natürlich bleibe der SHB bei seiner Forderung, dass der “Faschistentempel zu schleifen ist”. “Nur damit kann Südtirol und Italien seine antifaschistische Haltung unter Beweis stellen. Das Kellermuseum könnte ja bestehen bleiben, ober der Erde wäre aber der bis heute andauernden Huldigung an den Duce mit Schrift und Liktoren durch einen Abriss endlich ein Ende zu bereiten. Allein hat die Geschichte einen fahlen Beigeschmack. So lobenswert die Initiative von Bürgermeister Caramaschi ist, umso trauriger ist die Tatsache, dass der Vorschlag nicht von der Südtiroler Volkspartei ausgegangen ist. Volkstumspolitik scheint für die ehemalige Sammelpartei anscheinend kein Thema mehr zu sein”, schreibt Lang.