Von: mk
Bozen – Der schwere Unfall, bei dem erst kürzlich ein junger Motorradfahrer aus Südtirol sein Leben lassen musste, ist tragisch, hätte aber wahrscheinlich verhindert werden können. Diese Überzeugung vertritt zumindest der Südtiroler Heimatbund. Rüttelstreifen und Fahrbahnteiler hätten in anderen Ländern schon viele Motorradunfälle verhindert, erklärt Obmann Roland Lang.
Überall im Land sieht man Plakate mit der Aufschrift „No Credit“. Laut Lang nutzen diese wenig. „Fahrbahnteiler, bzw. Leitschwellen und Rüttelstreifen wie in den Niederlanden und anderen Ländern könnten effizienter sein und, wenn man den Zahlen Glauben schenken mag, auch essentiell dazu beitragen, die Anzahl der tödlich verunglückten Motorradlenker zu vermindern“, so der SHB.
Rüttelstreifen, entweder als Fahrbahnmarkierung aufgebracht oder Vertiefung in den Fahrbahnbelag gefräst, vermitteln bei Überfahren mit dem Fahrzeugreifen Vibrationen und Geräusche an den Fahrzeugführer. So dienen sie als Geschwindigkeitsdämpfungsmaßnahme vor Hindernissen auf der Straße wie Knotenpunkte oder engen Kurvenradien.
Auf seinem Jahresausflug in Bayern ist der SHB mit dem Reisebsebus auch einen Teil der deutschen Alpenstraße, jener von Kochelsee zum Walchensee entlang gefahren. „Dabei erklärte uns Reiseleiter Hermann Unterkircher, dass auf dieser Straße immer zahlreiche Unfälle waren. Um diese zumindest zu verringern, wurden neben Geschwindigkeitsbeschränkungen auch sogenannte Rüttelstreifen und Fahrbahnteiler gemacht. Dies führte zu einer merklichen Abnahme der Motorradunfälle auf der Kesselbergstraße“, erklärte Lang. (Siehe Fotos in Anlage)
Auch der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Bernhard Zimmerhofer, möchte nun in dieser Angelegenheit aktiv werden. Er möchte angesichts der vielen Motorradunfälle eine Überprüfung erreichen, wo in Südtirol auf Bergstraßen Rüttelstreifen bzw. Leitschwellen errichtet werden könnten
„In Deutschland sind in einem Test- und Versuchszeitraum die Unfälle um 43 Prozent zurückgegangen, in den Niederlanden wurde die Zahl der Verkehrstoten um ein Drittel gesenkt. Diese Zahlen richten sich als Weckruf an die Landesregierung, endlich zu handeln. Jeder Tote ist zu viel. Auch wenn das ein schwacher Trost für die Angehörigen sein wird, sollte der Ausflug mit dem Motorrad ein Erlebnis der Freiheit sein und nicht eines, von dem man nicht weiß, ob man ihn überlebt oder nicht“, schließt Lang.