Von: ka
St. Pauls/Eppan – Der Südtiroler Heimatbund ist erfreut und dankbar dafür, dass die Gedenktafel für Sepp Kerschbaumer und seine Mitstreiter nunmehr als historische Tafel angesehen wird und nicht mehr entfernt werden darf. “Dies wurde dem SHB von der Eppaner Referentin für Friedhöfe, Frau Sonja Donat und vom Vorsitzenden des Paulsner Friedhofkomitees, Herrn Franz Scherer, nunmehr schriftlich bestätigt”, so Roland Lang, Obmann des Südtiroler Heimatbundes.
“Wer ist Sepp Kerschbaumer? Er war der Anführer der Widerstandsbewegung in Südtirol (BAS: Befreiungsausschuß Südtirol), welche Ende der fünfziger und anfangs der sechziger Jahre Anschläge verübte um die Weltöffentlichkeit auf die, durch die Unterdrückung des italienischen Staates entstandene, miserable politische, wirtschaftliche und soziale Lage in unserer Heimat aufmerksam zu machen und gleichzeitig die Selbstbestimmung für Südtirol zu fordern. Der Höhepunkt war die bekannte Feuernacht am 11. Juni 1961, in der 47 Elektromasten in die Luft flogen. Heute erinnert im Friedhof von St. Pauls neben dem Gefallenendenkmal auch eine Gedenktafel an die oben erwähnten verstorbenen Freiheitskämpfer. Immer am 8. Dezember wird dort eine Gedenkfeier abgehalten, an der alljährlich an die 2000 Menschen teilnehmen”, so der SHB weiter.
“Schon seit der Umbettung der sterblichen Überreste von Sepp Kerschbaumer vom Friedhof in St. Pauls in den Frangarter Friedhof sorgte sich der SHB um den Fortbestand der Gedenktafel. Inzwischen waren auf der Steinplatte auch die Namen seiner engsten Mitkämpfer Jörg Klotz, Franz Höfler, Luis Amplatz, Anton Gostner und stellvertretend für alle Nordtiroler Freiheitskämpfer Kurt Welser angebracht worden”, so Roland Lang weiter.
Nun bestätigen Frau Sonja Donat und Herr Franz Scherer in ihrem Brief an den Heimatbund:
„In den derzeit geltenden (Friedhofs-) Statuten wurde der Vermerk „historische Tafel“ eigens angeführt und somit gelten diese Tafeln als geschützt. Außerdem gilt die Gedenktafel Sepp Kerschbaumer nicht nur als historische Tafel, sondern wird auch als Aufwertung des Friedhofes St. Pauls betrachtet. Daher wird von Seiten der Pfarrei St. Pauls bzw. des Friedhofkomitees der dortige Verbleib stets gewährleistet.“
“Es ist dem Einsatz der beiden Eppaner Gemeinderäte Reinhard Gaiser und Walter Oberhauser zu verdanken, dass der Verbleib der Gedenktafel nunmehr festgeschrieben wurde. Bedanken möchte sich der SHB aber auch bei der Referentin für Friedhöfe, Frau Sonja Donat und beim Vorsitzenden des Friedhofkomitees St. Pauls, Herrn Jakob Scherer, für die gute Zusammenarbeit”, abschließend Roland Lang.