Von: luk
Washington – Donald Trump wäre nicht Donald Trump, wenn er eine diplomatische Zwischennote nicht mit einem verbalen Donnerschlag garnieren würde. Pünktlich um 6.01 Uhr MESZ sind am Dienstagmorgen neue Strafzölle der USA in Kraft getreten – und der US-Präsident nutzt die Gelegenheit für eine Breitseite gegen internationale Handelspartner. Ja, er verhöhnt sie regelrecht.
Vor Parteifreunden beim NRCC-Kongress prahlte Trump unverblümt mit dem wirtschaftlichen Druckmittel, das er als „den großen Hebel“ bezeichnete. „Diese Länder rufen uns an. Sie küssen meinen Arsch“, so Trump, laut CNN unter zustimmendem Gelächter der anwesenden Republikaner. „Sie brennen darauf, einen Deal zu machen. Sie sagen: ‘Bitte, bitte, Sir, ich werde alles tun.’“
Trump: "These countries are calling us up. Kissing my ass." pic.twitter.com/a52SfBnsf8
— Aaron Rupar (@atrupar) April 9, 2025
Die neuen Mega-Zölle betreffen unter anderem Importe aus China, Mexiko und der EU – und stellen für viele Staaten eine handfeste wirtschaftliche Bedrohung dar. Vor allem China steht erneut im Zentrum von Trumps protektionistischer Politik: Nachdem Peking als Reaktion auf Trumps erste Zollrunde Gegenzölle von 34 Prozent verhängt hatte, legte Washington kräftig nach. Laut einem am Dienstag unterzeichneten Dekret steigen die US-Zölle auf chinesische Produkte auf satte 104 Prozent.
Für Trump ist das kein Handelskrieg – sondern Teil seines selbsternannten “Dealmaker”-Images. Auf seiner Plattform Truth Social zeigte er sich gewohnt siegessicher. China sei bereit zu verhandeln, wisse aber nicht recht, wie es anfangen solle: „Wir warten auf ihren Anruf. Es wird geschehen!“
Der Ton ist hart, die Worte polarisieren – doch die wirtschaftlichen Auswirkungen dürften real sein. Während Trump verbal aufdreht, geraten internationale Märkte zunehmend unter Druck. Und ob die viel zitierten „Bittsteller“ tatsächlich Deals zu Trumps Bedingungen eingehen, bleibt abzuwarten.
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