Von: mk
Bozen – Der Südtiroler Jugendring (SJR) hat im Rahmen einer Pressekonferenz verdeutlicht, dass es für viele junge Menschen schwierig ist, eine Wohnung zu einem gerechten und leistbaren Preis zu bekommen – und zwar sowohl am Mietmarkt als auch in Bezug auf Bau, Kauf oder Sanierung. Eine Chance, hier gegenzusteuern, biete die angekündigte Reform der Wohnbauförderung.
Martina De Zordo, SJR Vorsitzende, brachte es auf den Punkt: „Wohnen muss auch für junge Menschen leistbar sein – und zwar in Bezug auf Miete, Bau, Kauf und Sanierung“. Dass dieses derzeit häufig nicht der Fall sei, zeigte der Südtiroler Jugendring (SJR) im Rahmen einer Pressekonferenz anhand von Fallbeispielen auf. Da die Reform der Wohnbauförderung ansteht, hofft der Südtiroler Jugendring nun, dass mit derselben auch Verbesserungen für junge Menschen erzielt werden. „Initiativen, die jungen Menschen leistbares Wohnen ermöglichen, sind große Chancen, um sie auf ihrem Weg in die Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit zu unterstützen“, erinnerte De Zordo.
Gefordert wird unter anderem, dass der Beitrag für Miete und Wohnungsnebenkosten von Beginn an zu 100 Prozent ausbezahlt wird. „Derzeit ist es nämlich so, dass Mieterinnen und Mieter im ersten Jahr, nachdem sie von zu Hause ausgezogen sind, nur die Hälfte des Mietbeitrags erhalten, was vor allem auch junge Menschen benachteiligt“ erklärte De Zordo.
In bereits stattgefundenen Gesprächen wurde eine Erhebung des effektiven Bedarfs an Miet- und Eigentumswohnungen angeregt und von den zuständigen Ämtern auch zugesagt. „Wenn feststeht, wie der Wohnbedarf der Bevölkerung aussieht, gelingt es schließlich viel leichter, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die bevorstehende Wohnbauförderung tatsächlich bedarfsorientiert zu gestalten“, so De Zordo.
Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Erklärung der Sprachgruppenzugehörigkeit, die dem Ansuchen um Wohnbauförderung beizulegen ist. Diese Erklärung soll zukünftig wieder bei den Gemeinden gemacht werden können. Zudem braucht es auch eine Rangliste für Jugendliche bei Sozialwohnungen des Instituts für den sozialen Wohnbau (WOBI). Und darüber hinaus fordert der SJR, dass auch neue Wohnmodelle ermöglicht werden, wie z.B. Jugendhäuser, Cohousing oder Mehrgenerationenhäuser.
Ein großer Beitrag zur Verbesserung der Situation für junge Menschen am Wohnungsmarkt kann durch eine Änderung der Kriterien der EEVE (Einheitliche Einkommens- und Vermögenserklärung) für den Bereich der Wohnbauförderung bewirkt werden. Der SJR hat hierzu während der Pressekonferenz verschiedene Änderungsvorschläge aufgezeigt.
Der SJR hat im Rahmen einer eigenen Arbeitsgruppe diese Verbesserungsvorschläge ausgearbeitet und in einem sogenannten „Anliegen-Katalog“ zusammengefasst. „Wir werden den ‚Anliegen-Katalog‘ nun dem Landtag übermitteln in der Hoffnung auf entsprechende Berücksichtigung unserer Anliegen“, informierte De Zordo über das weitere Vorgehen.
JG unterstützt Forderungen des SJR
Die Junge Generation in der SVP zeigt sich über die vorgebrachten Forderungen des Südtiroler Jugendringes betreffend das leistbare Wohnen in Südtirol sehr erfreut und unterstützt die vorgestellten Anliegen. „Erfreulich ist für uns insbesondere die Forderung nach einer Rangliste für Jugendliche bei der Vergabe von WOBI-Wohnungen. Diese Forderung nach einer Jugendquote ist von der JG bereits in Vergangenheit aufgegriffen und vorangetrieben worden. Es freut uns aus diesem Grund, dass sich auch der Jugendring für dieses Anliegen einsetzt“, so Stefan Premstaller, Vorsitzender der JG und dessen Stellvertreter Julian Stuffer, Sonja Plank und Manuel Raffin.
„Nachdem wir in der letzten Woche mit Heiner Schweigkofler den Präsidenten des Wohnbauinstituts für unseren Vorschlag gewinnen konnten, ist es für uns nun umso erfreulicher, dass sich auch der Südtiroler Jugendring für diese JG-Forderung ausgesprochen hat. Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass diese Forderung von einer breiten Mehrheit unterstützt wird, damit wir für Südtirols Jugend das Bestmöglichste herausholen können“, so die JG-Vertreter abschließend.
Junge STF: “Wohnen muss für Jugendliche wieder leistbar werden”
Die Junge Süd-Tiroler Freiheit begrüßt die Initiative des Südtiroler Jugendrings zur anstehenden Wohnbauförderung und unterstützt deren Forderungen und Vorschläge.
“Junge Erwachsene haben es schwer im Südtiroler Wohnmarkt. Mittlerweile gilt es als Standard, dass junge Menschen nicht von zu Hause ausziehen, sondern aufgrund des prekären Wohnungsmarktes so lange wie möglich bei den Eltern leben. Demnächst soll die Wohnbauförderung reformiert werden. Der Maßnahmenkatalog des Südtiroler Jugendrings soll der Politik hierbei als wichtiger Input dienen.” Die Junge Süd-Tiroler Freiheit unterstützt deshalb den Maßnahmen-Katalog des SJR. Auch sie wiederholt in diesem Zusammenhang die Forderung, wonach die Erklärung der Sprachgruppenzugehörigkeit nicht mehr beim Landesgericht, sondern wieder bei den Gemeinden zu machen ist. Ein entsprechender Antrag wurde bereits im Landtag auf Antrag der Süd-Tiroler Freiheit genehmigt.
Als besonders Notwendig empfindet es die Junge Süd-Tiroler Freiheit das Fördern der Wohngemeinschaften unter Jugendlichen, welche sich in ganz Europa schon lange etabliert hätten.
„Wir müssen für junge Erwachsene endlich ein erschwingliches Wohnen gewährleisten. Hier braucht es eine weitsichtige Wohnbauförderung, die den jungen Erwachsenen unter die Arme greift!“, so Christoph Mitterhofer, Landesjugendleitungsmitglied der Jungen Süd-Tiroler Freiheit.
„Eigenständiges Wohnen ist der erste Schritt hin zur Selbstständigkeit, hier sollte man unsere Jugend endlich ausreichen fördern!“ so die Junge Süd-Tiroler Freiheit abschließend.