Von: luk
Bozen – Freiwillige Flüchtlingshelfer in Bozen schlagen Alarm. Nacht für Nacht suchen sie nach Unterkünften für nicht aufgenommene Flüchtlinge.
Immer wieder und immer mehr minderjährige Flüchtlinge stranden in Südtirol. Sie sind vom italienischen sowie vom internationalen Recht unter besonderen Schutz gestellt. Unterschiede zwischen Nationalität oder Ansässigkeit werden dabei keine gemacht.
Und auch das Land müsste seine Gesetzgebung in diesem Fall an das gesamtstaatliche anpassen. Laut den Juristen der Vereinigung „Associazione per gli Studi Giuridici sull’Immigrazione“ (ASGI) müssen Personen unter 18 Jahren in geschützten Räumlichkeiten untergebracht werden, bis die Situation geklärt ist. Doch das passiert nicht.
Allein in der vergangenen Woche waren es zehn unbegleitete Minderjährige, die in Bozen ohne Obdach geblieben waren.
Doch da die wenigen Plätze in der Struktur für Minderjährige stets voll sind, gibt es von der stellvertretend für das Land zuständigen Stelle, dem Sozialdienst SIS in Bozen, keine Hilfe für die Minderjährigen, berichtet das Tagblatt Dolomiten.
„Private haben sie untergebracht, so sind zwei bei der oew untergekommen, andere schlafen im Foyer der evangelischen Kirche, einer ist einfach verschwunden“, so die freiwilligen Helfer von Binario1. Für die Juristen der ASGI schlicht ein Skandal.
Laut Rudi Tomasi, seit Jahren Freiwilliger Helfer der Caritas, ist die Situation seit Jahren gleich geblieben.
Sein besonderer Schützling, Soufiane Bambore aus Burkina Faso, war 2013 ebenfalls noch minderjährig in Bozen gestrandet. Und vom Sozialdienst auf der Straße gelassen, bis sich Tomasi seiner annahm.