Von: mk
Bozen/Bern – Am heutigen Sonntag stimmt die Bevölkerung in der Schweiz im Rahmen einer Volksbefragung über eine mögliche Abkehr von der Atomkraft ab. Gewinnen die Gegner, soll 2029 beim letzten der fünf Atomkraftwerke der Stecker gezogen werden. Die Sonntagszeitung „Zett“ zeigt, wie nahe die Schweizer Standorte von Südtirol entfernt sind.
Energiepolitisch wäre der Ausstieg ein gewaltiger Einschnitt, da die fünf Schweizer Kraftwerke rund 40 Prozent des gesamten Stroms im Land erzeugen.
Die Schweizer AKW gelten zwar bisher als sicher, die Beispiele Tschernobyl im Jahr 1986 und Fukushima im Jahr 2011 führen allerdings vor Augen, dass es immer ein Restrisiko gibt.
Die Abstimmung hat indirekt auch Auswirkungen auf Südtirol: Drei der vier AKW-Standorte liegen nämlich weniger als 300 Kilometer Luftlinie von Bozen entfernt.
Zwei Atomkraftwerke in Deutschland befinden sich sogar in noch größerer Nähe zu Südtirol, doch die sollen spätestens bis 2022 abgeschaltet werden.
Sollte es bei Schweizer Kraftwerk zu einem Super-GAU kommen, besteht die Gefahr für Südtirol vor allem wegen der räumlichen Nähe, aber auch wegen der meteorologischen Gesamtkonstellation, wie Meteorologe Dieter Peterlin vom Landeswetterdienst erklärt.