Von: mk
Bozen – Das EU-Parlament hat sich für eine Abschaffung der Zeitumstellung im Jahr 2021 ausgesprochen. Doch ob in zwei Jahren wirklich zum letzten Mal an der Uhr gedreht wird, steht noch in den Sternen.
Für Befürworter einer Abschaffung hat die Zeitumstellung keine Vorteile. Ursprünglich sollte durch eine bessere Ausnutzung des Tageslichts Energie gespart werden, doch der wirtschaftliche Nutzen ist heute äußerst umstritten. Außerdem leiden viele gesundheitlich am Mini-Jetlag zweimal im Jahr.
Stellt die EU-Kommission fest, dass die voraussichtlichen Zeitplanungen das reibungslose Funktionieren des Binnenmarktes erheblich und dauerhaft behindern könnten, soll das Ende der Zeitumstellung allerdings um ein weiteres Jahr verschoben werden, verlangte das EU-Parlament.
Die EU-Staaten müssen sich noch einigen. Dass die Europäische Union in einen Fleckenteppich an Sommer- und Winterzeit zerfällt, soll laut vielen Abgeordneten verhindert werden.
Auch so tickt nämlich die EU: Etwas relativ Einfaches wird lang diskutiert. Dann beschließt das Parlament endlich die Umsetzung, lässt aber einen Spielraum, den eigentlich keiner haben will, und die einzelnen Staaten haben immer noch die Möglichkeit, dem Vorhaben Steine in den Weg zu legen.
Immerhin: Die demonstrierte Einigkeit hat das Potenzial, die Wählerinnen und Wähler für die anstehenden EU-Wahlen im Mai wenigstens etwas optimistischer zu stimmen.