Von: mk
Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine spielen die sozialen Netzwerke eine große Rolle. Bilder direkt aus dem Kriegsgeschehen gehen in Windeseile um die Welt – darunter auch das eines russischen Soldaten, der in Tränen ausbricht und von Ukrainern mit Essen versorgt wird. Im Video sieht man, wie ihm von einer Frau ein Handy angeboten wird, um mit seiner Mutter in Russland zu telefonieren.
Die russischen Streitkräfte waren besonders am Anfang auf heftigen Widerstand der Ukrainer gestoßen und erlitten erhebliche Verluste. Viele russische Soldaten haben zunächst gar nicht gewusst, dass ein Kriegseinsatz auf sie zukommt. Vielmehr haben viele gedacht, sie würden nur ein Manöver an der Grenze üben. Dass Leute nicht informiert werden, gehört Experten zufolge zum Wesen der russischen Militärführung. Soldaten werden als Material angesehen, auf das keine Rücksicht genommen wird.
Viele der Soldaten sind außerdem sehr jung und haben kaum Erfahrung. Gleichzeitig begreifen sie, dass sie von den Ukrainern als Besatzer und nicht als Befreier wahrgenommen werden.
Im Video, das in kürzester Zeit viral ging und auch von Medien aufgegriffen wurde, ist eine junge Frau zu sehen, die den russischen Soldaten zu beruhigen versucht. Er ist vermutlich gefangen genommen worden oder er hat sich ergeben. Er trinkt eine Tasse Tee und isst etwas.
Die Ukrainerin bietet ihm ein Telefon an, damit er mit seiner Mutter in Russland reden kann. Im Gespräch mit seiner Mutter bricht er dann in Tränen aus.
A Russian soldier surrendered & the Ukrainians gave him tea & food. They let him call his mother on video. He started to cry on the face call with her. Tragic that Russians are being forced to fight their Ukrainian brothers in a senseless war. pic.twitter.com/f1JfwZOGE5
— Country Bumpkin Beau 🌊🌊🌊🇺🇲🇺🇲🇺🇲 (@CountryB1994) March 3, 2022
Im bewegenden Video ist auch die Stimme eines Mannes außerhalb des Blickfelds der Kamera zu hören. Dieser meint auf Ukrainisch: „Es ist nicht die Schuld dieser jungen Männer, sie wissen nicht, warum sie hier sind.“ Die russischen Soldaten hätten vielfach alte Karten und würden sich verirren.
Auch westliche Experten berichten davon, dass sich innerhalb der russischen Truppen Verzweiflung und Niedergeschlagenheit breitmachen würden. Der britische Telegraph zitiert etwa aus Nachrichtendienstaufnahmen. Demnach höre man russische Soldaten weinen oder die Geduld verlieren, weil kein Nachschub mit Essen oder Treibstoff ankommt.