Von: mk
Meran – Der Meraner Bürgermeister Paul Rösch zeigte sich bei der heutigen Pressekonferenz erfreut über den Kurswechsel der Landesregierung in Sachen Solland Silicon. Gestern hatte Landeshauptmann Arno Kompatscher verkündet, dass das Land aus Gründen der Kosteneinsparung die Anlage in Sinich herunterfahren werde. Innerhalb von 60 Tagen will die Landesregierung eine Entscheidung über die endgültige Stilllegung der Fabrik treffen.
„Zuletzt wurde ich ja von der SVP teils hart dafür attackiert, dass ich von Beginn an klar Position bezogen habe. Umso mehr freut es mich, dass nun Vernunft einzukehren scheint und wir gemeinsam an einem Neustart für das Areal arbeiten können“, sagte Rösch. Bevor weitere Schritte gesetzt werden könnten, müsse die Landesregierung den nun eingeschlagenen Weg jedoch zu Ende gehen.
Der Bürgermeister erneuerte seinen Vorschlag, das Areal in Sinich zu bonifizieren und eine neue Gewerbezone einzurichten: „Wir brauchen eine langfristige Perspektive für diese Zone und sichere Arbeitsplätze für die Bevölkerung. Das Ziel muss es daher sein, Betriebe aus innovativen und zukunftsträchtigen Branchen anzusiedeln, die zu Meran passen.“
Es sei ihm aber auch wichtig, die Bevölkerung in Sinich miteinzubeziehen, so Rösch weiter: „Wir werden uns die Vorschläge und Ideen der Bürgerinnen und Bürger in Sinich anhören – schließlich geht es um eine Zone in der unmittelbaren Nachbarschaft. Wir können und wollen die Zeit nicht zurückdrehen – aber wir können die Zukunft gemeinsam gestalten.“ Bürgermeister Paul Rösch: “Nun scheint Vernunft einzukehren und wir können gemeinsam an einem Neustart für das Areal arbeiten.”
Leitlinien für die zukünftige Gestaltung der Romstraße
Die Gemeinde Meran will für die Romstraße städtebauliche Leitlinien ausarbeiten, mit denen ihre zukünftige Gestaltung definiert werden soll. Angesichts der zahlreichen geplanten und zukünftigen Bauprojekte in der Straße sei es notwendig, sich auf ein einheitliches Konzept zu einigen, verkündete Bürgermeister Paul Rösch im Rahmen der heutigen Pressekonferenz.
Die meisten größeren Straßen Merans folgen klaren städtebaulichen Richtlinien, die zum Teil schon Jahrhunderte alt sind: Bepflanzung, Gehsteigbreite und der Abstand zu den Häusern sind einheitlich gestaltet und sorgen für jene Atmosphäre und Ästhetik, die Meran über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht haben. Bestes Beispiel dafür ist die Freiheitsstraße.
„Die Romstraße ist nicht nur eine der längsten Straßen Merans, sondern auch die älteste noch bestehende Verbindung zwischen Meran und Bozen, die nicht zufällig am Bozner Tor endet. Gleichzeitig ist sie gewissermaßen das Rückgrat von Untermais. Obwohl es sich also um eine überaus wichtige Straße handelt, wurde sie in städtebaulicher Hinsicht stiefmütterlich behandelt“, erklärte Rösch.
Die Gemeinde will nun städtebauliche Richtlinien ausarbeiten, mit denen die zukünftige Entwicklung der Romstraße und der Bautätigkeit in diesem Bereich in geregelte Bahnen gelenkt werden soll. „In erster Linie geht es um eine klare und einheitliche Linienführung: Wie breit sollen die Gehsteige sein? Wie soll die Bepflanzung aussehen? Welchen Charakter soll die Straße in Zukunft annehmen?“, sagte Rösch. Außerdem sei es das Ziel, die Romstraße in klare Abschnitte zu teilen, um die Zentrumsbildung in Untermais zu fördern, etwa im Bereich der Matteottistraße und des Koflerplatzes, und die baugeschichtlich interessanten Elemente wie beispielsweise die Maria-Trost-Kirche sichtbar zu machen.
“MenschenBilder”: Freilicht-Galerie wird erweitert
Vier weitere Meraner Persönlichkeiten werden die im April 2015 eröffnete Galerie unter freiem Himmel an der Passerpromenade, auf der Höhe der Evangelischen Kirche bereichern: die Musikerin Natalie Prawossudowitsch, der Filmpionier Bruno Jori, der Maler Franz Lenhart und die Künstlerin Gina Klaber Thusek. Diese wurden von der Meraner Bevölkerung im Zuge einer öffentlichen Umfrage aus einer Namensliste ausgesucht, welche von Kunstmeran-Direktorin Herta Torggler und vom Kurator Arnold Mario Dall’O zusammengestellt worden war.
“Das Projekt nennt sich MenschenBilder und verfolgt das Ziel, die Erinnerung an Menschen, die der Meraner Gesellschaft in besonderer Weise Impulse gegeben haben, wach zu halten. Darüberhinaus möchte es für kommende Generationen ein Ansporn sein, Meran und seine Umgebung als kulturellen Schmelztiegel wahrzunehmen und weiter zu entwickeln. Kunst nimmt in diesem Kontext den Stellenwert der Wahrung des regionalen kulturellen Gedächtnisses ein”, erklärte bei der heutigen Pressekonferenz Stadträtin Gabriela Strohmer.
Einen festen Platz an der Passerpromenade haben bereits die Pionierin des Tiroler Hotelwesens Emma Hellenstainer, der Dichter und Maler Antonio Manfredi, der Schriftsteller Franz Kafka, der langjährige Südtiroler Landeshauptmann Silvius Magnago, der ehemalige Präsident des Meraner Reitverbandes Piero Richard sowie die Graphikerin Rina Riva bekommen.
Zur offiziellen Eröffnung, die im Herbst 2017 erfolgen soll, wird Kurator Dall’O ein drittes Büchlein herausgeben mit Texten zu den Persönlichkeiten und zu den KünstlerInnen, welche die vier neuen MenschenBilder angefertigt haben (Mimmo Paladino, Sissi, Michael Fliri und Francis Uprochard).
Für die Realisierung dieses dritten Teils des Kunstprojektes hat der Meraner Stadtrat dem Verein Kunstmeran einen Beitrag in Höhe von 100.000 Euro gewährt.
Weitere Infos: http://www.kunstmeranoarte.org