Plakataktion von Unbekannten

Sorge um Stadtbäume in Meran

Montag, 24. Februar 2025 | 11:20 Uhr

Von: mk

Meran – Derzeit befindet sich das Gemeinschaftshaus in Meran in der G.-Rossini-Straße in Bau. Das moderne Gebäude, das direkt gegenüber dem Krankenhaus entsteht, löst allerdings auch Bedenken aus. Neben Fragen zur Regelung des Verkehrs sorgt das Fällen mehrerer hochstämmiger Bäume für zusätzliche Kritik, wie erst kürzlich eine Plakataktion von Unbekannten gezeigt hat.

Das Gebäude, in dem auch das Gemeinschaftskrankenhaus (GKH) und die Wohnortnahe Einsatzzentrale (WONE) geplant ist, soll ein wichtiger Bezugspunkt für eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung werden. Dienste für die Grundversorgung und Basisdiagnostik sind ebenso vorgesehen wie Betten für die Übergangspflege.

Das mit Mitteln des Landes Südtirol und des PNRR-Mission 6 „Gesundheit“ finanzierte Projekt sieht den Bau eines dreistöckigen Gebäudes mit zwei Untergeschossen und einer Gesamtfläche von etwa 5.250 Quadratmetern vor. Die Raumaufteilung wird sich an den Bedürfnissen der Patientenbetreuung orientieren. So werden Kliniken, Zimmer und Büros an drei Fronten angeordnet sein, während sich die Treppen und Dienste im zentralen Bereich des Gebäudes befinden werden.

Das Gebäude wird in drei Funktionsbereiche eingeteilt. Im Erdgeschoss wird sich das Gemeinschaftshaus befinden. Im ersten Stock hingegen wird das Gemeinschaftskrankenhaus mit Betten für die Intermediärbetreuung untergebracht sein. Letzteres wird über einen eigenen Eingang in der Donizetti-Straße erschlossen. Im zweiten und obersten Stockwerk befinden sich die Wohnortnahe Einsatzzentrale sowie die Gemeinschaftsräume des Gemeinschaftshauses und des Gemeinschaftskrankenhauses. Die beiden Untergeschosse schließlich werden für Archive, Technikräume und andere Dienste genutzt.

Der Abriss des alten Gebäudes sorgt aber auch für politische Diskussionen. Weil der Pendlerstrom zur neuen Einrichtung wahrscheinlich zunimmt, stellt sich die Frage, wie der zusätzliche Verkehr geregelt wird. Bereits jetzt fahren rund 1.700 Mitarbeiter regelmäßig zum Krankenhaus. Dazu kommen Patienten und Besucher. Das Areal befindet sich in einem Wohngebiet und grenzt an Merans größtem Schulzentrum an.

Für Unmut sorgt außerdem, dass zehn hochstämmige Bäume gefällt werden sollen. So sind erst kürzlich mehrere Plakate aufgetaucht, die auf die Problematik hinweisen.

AmUm

Der Verein AmUm wurde auf die Plakatierung vor der ehemaligen Krankenpflegeschule in Meran aufmerksam gemacht. Wer dahintersteckt und die Transparente angebracht hat, ist nicht bekannt.

AmUm

Offenbar handelt es sich jedoch um ein gefühltes Thema in der Stadt. Stadtbäume tragen dazu bei, das Mikroklima zu regulieren, Schatten zu spenden und Emissionen aus Luft und Boden zu filtern. Sie sind auch Lebensraum für stadttypische Vogel- und Insektenarten. Die Bedeutung von Stadtbäumen wird in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger.

Aufgrund von Bodenverdichtung und -versiegelung, Luft- und Bodenschadstoffen, Streusalz und Kunstlicht sind Stadtbäume allerdings oft extremen Bedingungen ausgesetzt.

Bezirk: Burggrafenamt

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