WHO verlangt Aufklärung

Sorge vor Epidemie in China: Überwachungssystem „Promed“ warnt

Donnerstag, 23. November 2023 | 14:35 Uhr

Von: luk

Peking – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat China um umfassende Informationen zu vermehrten Fällen von ungeklärten Lungenentzündung bei Kindern gebeten. Es besteht die Sorge einer Epidemie.

Die Zunahme wird seitens Peking mit der Aufhebung der Corona-Maßnahmen in Verbindung gebracht. Die WHO möchte hingegen Klarheit darüber erhalten, ob die Lungenentzündungen in einem Zusammenhang mit dem allgemeinen Anstieg von Atemwegserkrankungen wie Covid-19 oder Grippe stehen oder auf andere Ursachen zurückzuführen ist.

Gemäß einer offiziellen Mitteilung hat die WHO daher Anfragen bezüglich Daten aus chinesischen Krankenhäusern und Laborergebnissen gestellt, berichten mehrere Medien übereinstimmend.

Tong Zhaohui, Leiter des Pekinger Zentrums für Atemwegserkrankungen, erklärte in der vergangenen Woche, dass sich die Krankheiten nach der Normalisierung von Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen wieder so verhielten wie vor der Pandemie. Diese Entwicklung sei laut Tong als normal anzusehen.

Doch in den Krankenhäusern hat sich die Lage verschärft. Im ganzen Land stürmen Eltern mit erkrankten Kindern die Spitäler. Die Warteräume sind teils brechend voll. Die derzeitgen Berichte über überfüllte Krankenhäuser erstrecken sich über Peking, das nordöstliche Liaoning und die Küstenstadt Xiamen. Aufgrunddessen wurden viele Schulen gezwungen, den Unterricht ausfallen zu lassen, da sowohl Schüler als auch Lehrer von dieser mysteriösen Lungenentzündung betroffen sind.

Auch das weltweite Überwachungssystem für Krankheitsausbrüche, „Promed“, warnt vor einer drohenden Epidemie „nicht diagnostizierter Lungenentzündung“ bei Kindern, wie Bild.de berichtet. Promed betont, dass die rasche Verbreitung und hohe Anzahl der betroffenen Kinder äußerst ungewöhnlich sei.

Die WHO appelliert nun an die chinesische Bevölkerung, Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko von Atemwegserkrankungen zu reduzieren. Dazu zählen das Impfen, das Einhalten von Abstand, das Verbleiben zu Hause bei Krankheit und das Tragen von Masken.