Von: mk
Bozen – 326 Mietwohnungen des Wohnbauinstituts WoBi werden heuer zugewiesen. Wie die Aufteilung aussieht, hat die Landesregierung nun beschlossen.
Über die Aufteilung der zur Verfügung stehenden oder frei gewordenen Sozialwohnungen des Landeswohnbauinstituts WoBi unter EU- und Nicht-EU-Bürgern entscheidet die Landesregierung jährlich. Für das laufende Jahr wurde dieser Verteilungsschlüssel heute definiert. “Dabei berücksichtigen wir zum einen die zahlenmäßige Stärke und zum anderen den Bedarf der Zielgruppen”, erklärte der für Wohnbau zuständige Landesrat Christian Tommasini bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung. Für die Zuweisungen von voraussichtlich 326 Wohnungen im Jahr 2018 wurden die 2016 zugelassenen Ansuchen sowie die Zahl der Ansässigen in Südtirol herangezogen.
Wohnen leistbar machen
Ziel sei stets ein sozialer Ausgleich, unterstreicht Tommasini. In den Genuss von Institutswohnungen, für die ein günstiger Mietzins zu besahlen ist, kommen daher Personen und Familien, die ihren Bedarf nachweisen müssen. “Durch die Sozialwohnungen geben wir vielen Bürgern Sicherheit und Lebensqualität”, zeigt sich der Landesrat überzeugt.
286 bereitstehende Sozialwohnungen (2017 waren es 383) werden heuer Bürgern aus EU-Ländern einschließlich Einheimischen zugewiesen. Zu dieser größten Gruppe gehören also vor allem Südtiroler der deutschen, italienischen und ladinischen Sprachgruppe sowie eine kleinere Gruppe von Bürger aus anderen Regionen Italiens und anderen europäischen Ländern, die in Südtirol leben. 40 Sozialwohnungen (2017 waren es 57) sind für Menschen in Südtirol vorgesehen, die aus ausereuropäischen Staaten stammen.
Anteil und Bedarf
Laut ASTAT waren zu Jahresende 2016 in Südtirol 493.159 EU-Bürger ansässig. Das ist ein Anteil von 94,07 Prozent. Die Nicht-EU-Bürger bildeten mit 31.097 Personen 5,93 Prozent der Ansässigen. Was den Bedarf an Sozialwohnungen betrifft, so ist dieser bei den Nicht-EU-Bürger mit 31,5 Prozent der insgesamt 946 genehmigten Ansuchen mit mindestens 25 Punkten um eine Sozialwohnung überproportional. Die EU-Bürger haben hingegen 68,5 Prozent der genehmigten Gesuche vorgelegt. Daraus ergibt sich der Verteilungsschlüssel nach dem 87,68 Prozent der Sozialwohnungen an EU-Bürger und 12,32 Prozent der Sozialwohnungen an Nicht-EU-Bürger zugewiesen werden.
Familien im Fokus
“Nutznießer sind vor allem Familien der drei Sprachgruppen aus Südtirol”, unterstrich Tommasini. Einwanderer können nach wie vor nur um eine Mietwohnung des Wohnbauinstituts ansuchen, wenn sie seit mindestens fünf Jahren ohne Unterbrechungen in Südtirol ihren Hauptwohnsitz haben und seit mindestens drei Jahren in Südtirol arbeiten. “Wir wollen die ständig in Südtirol wohnenden Menschen unterstützen, aber auch die Integration fördern”, erklärte Landesrat Tommasini.